Rohnke lenkt allein:
Bavaria verliert Geschäftsführer Esche
Geschäftsführer Matthias Esche verlässt die Bavaria, um jenseits des Produktionshauses wieder kreativ als Produzent zu wirken. Achim Rohnke lenkt die Bavaria kommissarisch allein.
Die Münchner Produktionsfirma Bavaria Film und Geschäftsführer Matthias Esche gehen getrennte Wege. Esche, zugleich Chef der Bavaria Fernsehproduktion GmbH, verlasse die Bavaria Gruppe auf eigenen Wunsch zum 31. Januar, "um sich nach Jahren des erfolgreichen Managements wieder ganz auf das Feld kreativer Produzententätigkeit konzentrieren zu können", wie es in einer Mitteilung der ARD-Tochterfirma heißt. Damit hat die Doppelspitze aus Esche und Achim Rohnke gut fünf Jahre gehalten. Die Geschäfte der Bavaria Film wird der 57-jährige Rohnke, nach seiner Zeit als Chef der ARD-Werbetochter AS&S seit 2008 ebenfalls Geschäftsführer der Bavaria Film Gruppe, kommissarisch alleine führen.
Zu Esche: Im Jahr 2006 wechselte der heute 62-jährige Produzent und Vorsitzende der Geschäftsführung der Polyphon in die Geschäftsführung der Bavaria Film GmbH, wo er lange Jahre als Sprecher der Geschäftsführung agierte. Im Jahr 2007 übernahm er zusätzlich die Geschäftsführung der Bavaria Fernsehproduktion, einer gemeinsamen Tochter der Bavaria Film und von ZDF Enterprises. Die Doppelspitze aus Rohnke und Esche galt Branchenbeobachtern stets als wenig harmonisch.
Der Aufsichtsrat unter der Vorsitzenden und Ex-WDR-Intendantin Monika Piel bedauere Esches Entscheidung, wie es weiter heißt. "Nicht zuletzt dank des unermüdlichen Einsatzes von Herrn Dr. Esche ist die Bavaria Film Deutschlands führendes Produktionsunternehmen", so Piel. "Die Gesellschafter bemühen sich die Position rasch nachzubesetzen, um die stabile und erfolgreiche Zukunft der Bavaria Film zu sichern", versichert das Unternehmen. Größter Gesellschafter ist die WDR Mediagroup, 100-prozentige Tochter des WDR mit einem 40-Prozent-Anteil. Auch BR, SWR und MDR sind über Töchter beteiligt sowie mittelbar der Freistaat Bayern. Unternehmenskennzahlen finden sich hier; sie belegen auch rückläufige Umsatzzahlen beim Münchner Produktionshaus ("Sturm der Liebe", "Rosenheim-Cops", "In aller Freundschaft").