
Bastei Lübbe will insolventen Eichborn-Verlag übernehmen
Der Kölner Verlag Bastei Lübbe hat dem Gläubigerausschuss des insolventen Eichborn-Verlags in Frankfurt ein Übernahme-Angebot unterbreitet. "Wir haben ähnliche Verlagsphilosophien", erklärte Verleger Stefan Lübbe in einer Mitteilung.
Für den insolventen Frankfurter Eichborn-Verlag ist Rettung in Sicht: Der Kölner Buchverlag Bastei Lübbe hat dem Gläubigerausschuss ein entsprechendes Übernahme-Angebot unterbreitet. Insolvenzverwalter Holger Lessing sagt der Nachrichtenagentur "dpa", das Angebot sei noch nicht unterschriftsreif, aber akzeptabel und beinhalte alle wesentlichen Eckdaten. "Wir sind auf dem Weg der Rettung - Eichborn ist nicht verloren", meint er. Verleger Stefan Lübbe erklärt sein Angebot in einer Mitteilung: "Ich bin sicher, dass Bastei Lübbe und Eichborn gut zusammen passen werden, wir haben ähnliche Verlagsphilosophien."
Ausgenommen von der geplanten Übernahme sind die Eichborn-Sparten "Die andere Bibliothek" und "Motomania", die gesondert abgewickelt werden. Stefan Lübbe kündigt für die kommenden Tage Gespräche mit den rund 20 Mitarbeitern des Eichborn-Verlags an. Neben Bastei Lübbe haben nach Angaben des Insolvenzverwalters zuletzt noch zwei weitere Verlage Interesse an dem angeschlagenen Frankfurter Unternehmen signalisiert.
Erst vor wenigen Tagen hat der größte familiengeführte Publikumsverlag aus einer Unternehmensanleihe 30 Millionen Euro erhalten, die er auf seinem Wachstumskurs für Übernahmen verwenden will. Der jetzige Kauf von Eichborn habe aber nichts mit der Anleihe zu tun, "sondern findet außerhalb der geplanten Akquisitionen statt", heißt es in der Stellungnahme weiter. Zuletzt hat Bastei Lübbe unter anderem seinen Kinder- und Jugendbuchbereich durch den Ankauf von Baumhaus (2009) und des Boje-Verlags (2010) ausgebaut.
Eichborn, einziger börsennotierter Publikumsverlag in Deutschland, hatte Mitte Juni wegen drohender Zahlungsunfähigkeit Insolvenz angemeldet. Im September hat der vorläufige Gläubigerausschuss ein Angebot des Aufbau-Verlegers Matthias Koch abgelehnt. Zuletzt war bekannt geworden, dass 13 der 32 Mitarbeiter den Verlag zum Ende des Jahres verlassen.