"story:first - digital storytelling lab":
BR sucht Kreative fürs Storytelling
Der Bayerische Rundfunk ruft mit Partnern das Kreativ-Labor "story:first - digital storytelling lab" ins Leben. Das Ziel: mehr Inhalt für medien- und plattformübergreifendes Erzählen.
Der BR sucht Autoren, Film- und Fernsehproduzenten, Regisseure, Formatentwickler, Redakteure, Journalisten, Game-Designer, Musiker, Künstler, Designer, Programmierer und auch Nachwuchstalente. Der Bayerische Rundfunk will sie für ein neues Kreativ-Labor gewinnen, das innovatives Storytelling fördern soll. Dafür hat die gebührenfinanzierte Münchner ARD-Anstalt, das First Movie Program des Bayerischen Filmzentrums und der Verein Transmedia Bayern zusammen mit dem FilmFernsehFonds Bayern das "story:first -digital storytelling lab" ins Leben gerufen. "Das Kreativ-Labor soll neuartige, vielversprechende Medienprojekte bei ihrer Entwicklung unterstützen", heißt es in einer Mitteilung vom Mittwoch. "story:first" wende sich an Kreative aus allen Medienbereichen, die innovative und plattformübergreifende Medienangebote gestalten wollen. Zwischen 24. November und 31. Dezember können die Ideen hier eingereicht werden.
Das Kreativ-Labor selbst findet dann vom 29. bis 31. Januar sowie am 24. und 25. Februar jeweils ganztags in München statt. Die Teilnahme ist kostenlos. Sechs Teilnehmer werden dort mit ihren Projekten an fünf Tagen intensiv begleitet. Inhalte des Labs sind: individuelle Fachberatung, Workshops, Case Studies und Vorträge von Experten, Themen wie Konzeption, Nutzerorientierung und Nutzerengagement, Interaktion und Gameifizierung, Technologie, Social Media und auch die Gestaltung von Businessmodellen. "Die Projekte sollen dadurch sowohl ihren Innovationscharakter als auch ihre Marktchancen entscheidend stärken können", so der BR. Bei der Schlusspräsentation am "Transmedia Day 2015" am 26. Februar in München sollen die Teilnehmer ihre Vorhaben schließlich internationalen Transmedia-Spezialisten, Vertretern der Medienbranche und potenziellen Finanzierungspartnern vorstellen.
Hintergrund: Der BR, der derzeit zur trimedialen Anstalt umgebaut wird, und die Partner wollen mit dem Storytelling-Lab auf den rapiden Wandel der Medienlandschaft reagieren. Das Publikum wechsele selbstverständlich zwischen verschiedenen Medien, Plattformen und Endgeräten und erwarte, "dass Texte, Bilder, Videos, Games und Musik orts- und zeitunabhängig abgerufen werden können". Die Möglichkeit, sich über Inhalte auszutauschen und sich interaktiv mit Themen, Figuren und Geschichten auseinanderzusetzen, werde heute genauso vorausgesetzt wie der offene Dialog mit den Machern, heißt es. Und: "Lineare Programmformate erweitern sich zu nonlinearen Erzählwelten." Noch fehlt es oft an Inhalten, die den technischen und wirtschaftlichen Anforderungen ses digitalen Zeitalters gerecht werden. Immer mehr Content für medien- und plattformübergreifendes Erzählen wird benötigt. Auch muss geklärt werden, wie Mediennutzer eingebunden werden, um sie nachhaltig für ein Thema zu interessieren. Wichtig auch für die Medienanbieter die Frage, wie neuartige Erzählansätze, Medientechnologien und Arbeitsweisen zugleich auch funktionierende Geschäftsmodelle ergeben können.