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Künftig ARD-Alpha:
BR macht Alpha zum ARD-Bildungskanal
BR-Alpha wird Ende Juni zu ARD-Alpha und macht künftig als Teil der ARD-Familie die Zuschauer schlauer. Der BR hat aber weiter das Sagen ...
Aus BR-Alpha wird ARD-Alpha: Ab 28. Juni stellt der Bayerische Rundfunk seinen noch im letzten Jahrtausend gestarteten Bildungskanal der gesamten ARD-Familie zur Verfügung, baut Schema, Inhalte sowie Logo um und gibt ihm einen neuen Namen und Claim. Was bei ARD-Alpha bleibt, ist die Zugehörigkeit zum BR in München. "Der seit 7. Januar 1998 bestehende Sender BR-Alpha soll künftig für Bildungs- und Informationsangebote innerhalb der ARD-Familie noch weiter geöffnet werden", heißt es zur Begründung von der Münchner ARD-Anstalt. Neu auch: ARD-Alpha nutzt Social Media und betritt Facebook und Twitter am 28. Juni.
"Die Welt verstehen“ lautet der neue Claim, den der BR „Deutschlands einzigen Bildungskanal“ nennt. Die Programmreform erfolgt stufenweise. Neben Übernahmen beliebter Sendungen anderer ARD-Sender wie der täglichen Hauptausgabe der Tagesschau um 20.00 Uhr, Wissensmagazinen wie „Quarks & Co“ (sonntags 15.30 Uhr) und Sendungen aus Kunst, Literatur und Kultur wie „Druckfrisch“ (ab 7. September, dienstags 19.30 Uhr) und „Metropolis“ (sonntags 16.45 Uhr) kündigt der BR zahlreiche neue Eigenproduktionen an. Darunter die werktägliche „Intermezzo“-Leiste um 21.45 Uhr: Die sechsteilige Reihe „Die Magie der Farben“ soll die Faszination der Farben durchleuchten (ab Donnerstag, 3. Juli). Die Dokureihe „Gefühlswelten“ verknüpft wissenschaftliche Erkenntnisse, Alltagsbeobachtungen und religiös-philosophische Sichtweisen (ab Freitag, 4. Juli). Überhaupt: Freitags um 19.00 Uhr finden eigenproduzierte Dokureihen ihren Platz bei ARD-Alpha.
Die neuen Formate „Campus Slams“ und „Campus Talks“ sollen im wöchentlichen Wechsel jeweils montags um 19.00 Uhr hochkomplexe Sachverhalte so erklären, dass sie auch von Laien und Nicht-Wissenschaftlern verstanden werden (ab Montag, 30. Juni). Für Zuschauer, die der Wissensdurst auch in der Nacht keine Ruhe finden lässt: Ab 3. Juli gibt es jeden Donnerstag ab 0.00 Uhr bis zum frühen Morgen „Wissenschaft für Schlaflose“. Im Rahmen eines Programmschwerpunkts zum Ausbruch des Ersten Weltkriegs strahlt ARD-Alpha ab 28. Juni, dem Jahrestag des Attentats von Sarajewo, samstags um 20.15 Uhr die Reihe „Vom Reich zur Republik“ aus . Die zehn Dokumentarspiele widmen sich Eckdaten der neueren deutschen Geschichte.
An den Beginn des Zweiten Weltkriegs vor 75 Jahren erinnert ab 29. Juni jeden Sonntag (21.45 Uhr) die britische TV-Reihe „The World at War“ in einer digital restaurierten Fassung – und in der optional wählbaren englischsprachigen Originalfassung. Hier will ARD-Alpha klotzen: „Geplant sind Serien mit Kultcharakter, interessanten Themen oder lange nicht mehr gesendete Klassiker in der jeweiligen Originalsprache“, heißt es aus München. Plätze für klassische Musik wird es geben, Themenfilme werden ausgebaut.
Fürs junge Publikum startet zum Semesterbeginn mit dem „Campus Magazin“ ein wöchentliches Hochschulmagazin. ARD-Alpha bemüht für die Zielgruppe auch den Second Screen: Ebenfalls für die zweite Jahreshälfte vorgesehen ist der Start von „Mora“, einem „experimentellen Echtzeitformat, mit dem Programminnovationen emotional, inhaltlich und technisch“ weiterentwickelt werden. Außerdem will ARD-Alpha sukzessive Hochschulen und Forschungsinstitute aus der ganzen Bundesrepublik vorstellen.
„Auf die lieb gewonnen Klassiker im Programm müssen die Zuschauer mit der Umstellung auf ARD-Alpha nicht verzichten“, verspricht der BR. Will heißen: Auch in Zukunft wird Bob Ross am späten Sonntagnachmittag und im Nachtprogramm in „Joy of Painting“ seine „fluffy clouds“ auf die Leinwand zaubern. Mit Harald Lesch in „Alpha-Centauri“ und der „Space Night“ gehört die Nacht im Bildungskanal auch weiterhin den Sternen. Die „Denkzeit“ wird nach wie vor samstags um 22.30 Uhr ausgestrahlt, und das „Alpha-Forum“ bietet am werktäglichen Abend hintergründige Gespräche mit Gästen aus den unterschiedlichsten Bereichen.
„Offiziell“ startet ARD-alpha am Sonntag, 29. Juni, bei der Eröffnungsveranstaltung der jährlichen Tagung der Nobelpreisträger, den "Lindau Nobel Laureate Meetings“. BR-Intendant Ulrich Wilhelm wird im Beisein von Nobelpreisträgern, Nachwuchswissenschaftlern sowie der Bundesbildungsministerin Johanna Wanka auf den symbolischen Startknopf drücken. Die Veranstaltung wird von ARD-alpha am 29. Juni um 15.00 Uhr live im Fernsehen und im Online-Stream gezeigt.
Apropos Online: Im Zentrum des Web-Angebots von ARD-Alpha stehen die Bereiche Lernen, Beruf, Hochschulen und Forschung sowie allgemeine Bildungs- und Wissensinhalte. Dort vertreten ist die multimediale Lernplattform GRIPS. Auch das Telekolleg werde weiterentwickelt, heißt es. ARD-Alpha kann deutschlandweit digital über Satellit, Kabel, IPTV und WebTV empfangen werden. Zusätzlich wird der Kanal in Bayern terrestrisch (DVB-T) und via Kabel analog flächendeckend verbreitet. Des Weiteren sendet ARD-Alpha auch den Livestream seines Programms im Internet über die Mediathek des Bayerischen Rundfunks.
Mit ARD-Alpha schafft sich die ARD-Familie kostengünstig ein gemeinsames Bildungsangebot, während im Jugendsegment immer noch darum gerungen wird, gemeinsam mit dem ZDF einen gemeinsamen öffentlich-rechtlichen Jugendkanal zu formen.