Der Konzern rechnet zwar 2019 mit einem weiteren leichten Absatzplus. Aber das war schon im Vorjahr kein Garant für bessere Ergebnisse. Der Umsatz gab im vergangenen Jahr mit 0,8 Prozent auf 97,5 Milliarden Euro zwar nur leicht nach - umso stärker zog es aber die Ergebnisse nach unten. Im Tagesgeschäft bekam das Unternehmen auf dem wichtigsten Einzelmarkt China vor allem den Zollstreit mit den USA zu spüren, in Europa belasteten die Marktverwerfungen durch die Einführung des neuen Abgas- und Verbrauchstests WLTP die Preise.

Der Nettogewinn sackte auch wegen deutlich höherer Steuern um ein Sechstel auf 7,21 Milliarden Euro ab. Die Dividende wollen die Münchener von vier Euro auf 3,50 Euro je Stammaktie kürzen. BMW hatte bereits Ende Oktober vor deutlichen Problemen im Kerngeschäft mit dem Autobau gewarnt. Erstmals seit dem Konjunktureinbruch in der Finanzkrise vor rund zehn Jahren schaffte der Autobauer es nicht, in der wichtigsten Sparte die Zielmarge von acht bis zehn Prozent vor Zinsen und Steuern zu erreichen. Im dritten Quartal hatten auch Rückstellungen für drohende Rückrufe wegen fehlerhafter Abgaskomponenten für hohe Belastungen gesorgt.

Die Marge im Automobilbau rutschte 2018 um zwei Prozentpunkte auf 7,2 Prozent ab. Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern fiel konzernweit um 7,9 Prozent auf 9,12 Milliarden Euro. Der Vorsteuergewinn, in dem auch die Beteiligungsgewinne aus dem chinesischen Gemeinschaftsunternehmen enthalten sind, lag mit 9,82 Milliarden Euro 8,1 Prozent unter dem Vorjahr.

BMW produziert den Mini großteils in Großbritannien. Dort droht ein ungeregelter Brexit die Handelsströme empfindlich zu stören. Aber auch die Zollstreitigkeiten weltweit trüben weiter die Aussichten. Noch ist nicht entschieden, ob die Branchenvertreter aus der EU von höheren Einfuhrzöllen in die USA verschont bleiben.

Daneben sorgt sich das Unternehmen um die abkühlende Konjunktur insgesamt, um steigende Kosten für CO2-Emissionsvorgaben, negative Wechselkurseffekte und höhere Rohmaterialpreise. Schon seit längerem will der Konzern als Gegenmaßnahme die teure Angebotsvielfalt reduzieren. Nun wird zum Beispiel kein neues Modell mehr vom BMW 3er Gran Turismo mit Fließheck entwickelt.

Zu den Fragen, was die Sparbemühungen bringen sollen und ob auch ein Stellenabbau Teil des Vorhabens sein könnte, machte das Unternehmen zunächst keine konkreten Angaben. Am kommenden Mittwoch (20. März) will BMW auf der Jahrespressekonferenz einen detaillierten Ausblick auf das laufende Jahr geben.

BMW hat im vergangenen Jahr erneut deutlich mehr Geld für neue Technik ausgegeben als im Jahr zuvor. Der Aufwand für Forschung und Entwicklung kletterte um fast 13 Prozent auf 6,9 Milliarden Euro. BMW steckt wie die Wettbewerber viel in neue Elektroantriebe und Modelle.

Auch für BMW wird es daher immer wichtiger, Kosten mit Partnern zu teilen und die gleiche Technik nicht doppelt entwickeln zu müssen. Mit dem Erzrivalen Daimler legten die Münchener ihre Angebote bei Carsharing und Mobilitätsdiensten zusammen, auch beim autonomen Fahren wollen die beiden führenden deutschen Premiumhersteller künftig stärker gemeinsame Sache machen und einen gemeinsamen Standard etablieren.

Möglicherweise möglich gehen die Kooperationsbemühungen mittelfristig aber sogar darüber hinaus. Zwischen BMW und Mercedes-Benz liefen bereits seit Monaten vertrauliche Gespräche zur gemeinsamen Entwicklung von Plattformen, berichtete die "Süddeutsche Zeitung" am Freitag unter Berufung auf eigene Informationen. Auf diese Weise könnten die Unternehmen Milliarden einsparen. Was dabei herauskomme, sei aber völlig offen. Die Unternehmen wollten sich zu dem Bericht nicht äußern.

(W&V Online/dpa)


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