Auswärtiges Amt: dapd schnappt dpa Kunden weg
Erfolg für die dapd: Wie die Nachrichtenagentur mitteilt, hat sie sich im Ringen um den Großkunden Auswärtiges Amt gegen den Konkurrenten dpa durchgesetzt. Die dpa prüft nun, ob sie gegen die Entscheidung Beschwerde einreichen sollte.
Erfolg für die dapd: Wie die Nachrichtenagentur mitteilt, hat sie sich im Ringen um den Großkunden Auswärtiges Amt gegen den Konkurrenten dpa durchgesetzt. Die beim Bundeskartellamt eingerichtete Erste Vergabekammer des Bundes habe am Montag einen Nachprüfungsantrag der dpa gegen die Bundesrepublik zurückgewiesen, heißt es in der Mitteilung.
Mit dem Antrag wollte die dpa den Zuschlag eines umfangreichen Auftrags des Auswärtigen Amtes an die dapd verhindern. Es handelt sich um die Belieferung mit fremdsprachigen Berichten über Deutschland. Die dpa habe den Auftrag bisher ohne Vergabeverfahren "zu einem deutlich höheren Preis erbracht", so dapd. Anfang 2011 hatte das Auswärtige Amt den Auftrag nach einer Rüge des Bundesrechnungshofes erstmals ausgeschrieben. Dabei habe die dpa "nur den dritten Platz belegt", so dapd.
Gegen die jetzige Entscheidung kann die dpa sofortige Beschwerde einreichen. Man prüfe, ob man weitere Schritte einleiten sollte, erklärt die dpa auf Anfrage.
Es geht um die Versorgung des Auswärtigen Amtes, aller deutschen Botschaften und Konsulate mit Berichterstattung über Deutschland, um das Deutschlandbild im Ausland zu fördern. So verwende die deutsche Botschaft in Washington diese Informationen, um einen wöchentlichen Newsletter zu aktuellen Themen in Deutschland zu erstellen, der an fast 20.000 Interessenten verschickt wird, teilt die dapd mit.
Im Dezember 2011 habe das Auswärtige Amt mitgeteilt, dapd mit der Lieferung dieser Texte beauftragen zu wollen, so die Nachrichtenagentur. Der Zuschlag habe nicht endgültig an dapd erteilt werden können, weil die dpa das vergaberechtliche Nachprüfungsverfahren eingeleitet hatte. Die Vergabekammer habe den Nachprüfungsantrag "als teilweise unzulässig und im übrigen unbegründet" bewertet. so dapd. Die dpa hatte die Qualität der dapd-Dienste in Frage gestellt.
Die Vergabe sei "nach einem umfangreichen Kriterienkatalog erfolgt, in dem neben dem Preis insbesondere das Konzept für die Durchführung des Auftrages bewertet wurde", heißt es in der Mitteilung. Die dpa trägt die Kosten des Verfahrens. „Es hat erstmals ein faires Vergabeverfahren stattgefunden und dabei hat dapd in Leistung, Qualität und Preis überzeugt“, wird Cord Dreyer, Chefredakteur und Geschäftsführer der Nachrichtenagentur dapd, zitiert.
jmk/gl