Mobilität beim Fahren:
Audi plant mit PIA eigenen digitalen Assistenten
Konkurrenz für Siri und Co.: Auf der IAA kündigte Audi an, einen eigenen digitalen Assistenten auf den Markt zu bringen. Ein Überblick, was die Software alles können soll.
"Claudia, der Tank ist in 70 Kilometern leer. Damit schaffst du es morgen früh nicht bis zu deinem Termin nach München. Soll ich jetzt die Navigation zur Shell-Tankstelle starten?" Die Stimme gehört zu PIA (Personal Intelligent Assistant), der persönliche digitale Assistent von Audi. Claudia Maria Rülke war eine der Ersten, die vor einem Jahr den eigenen digitalen Assistenten von Audi testen durfte. Die Blog-Autorin berichtete über ihre Erfahrungen im Audi-Blog.
Auf der Internationalen Automobilausstellung IAA in Frankfurt präsentierte die VW-Tochter nun offiziell seine Software. Damit will Audi im Wettstreit mit dem Sillicon Valley um den Zugang zum Fahrer einen eigenen digitalen Assistenten in seine Autos bringen. PIA solle "mit Methoden der Künstlichen Intelligenz" arbeiten, kündigte die Audi am Dienstag auf der Frankfurter Messe an.
Durch die Popularität der Smartphones drängen derzeit auch die digitalen Assistenten der Technologie-Konzerne in die Autos, vor allem Apples Software Siri und der Google Assistant auf Android-Telefonen. In der Branche geht die Sorge um, dadurch die Schnittstelle zum Fahrer zu verlieren, denn in der Zukunft soll deutlich mehr Geld mit Zusatzdiensten im Auto verdient werden. Die Hersteller bemühen sich deshalb, eigene Service-Welten auszubauen.
Die Software soll Daten aus dem Auto, Informationen zur aktuellen und künftigen Verkehrssituation sowie Daten aus dem Internet miteinander verknüpfen, hieß es. Ziel sei, dem Fahrer Routine-Aufgaben abzunehmen und ihn zu unterstützen.
Wie PIA funktioniert, sieht man in diesem Video von Audi:
So funktioniert der digitale Assistent von Audi
Audi zeigte auf der Frankfurter Messe den Prototypen "Elaine", der dem Fahrer über weite Zeiträume die Kontrolle abnehmen soll. Solche Autos würden "in einigen Jahren" auf die Straße kommen, hieß es. Außerdem zu sehen gibt es die Studie "Aicon" für ein vollautomatisiertes Coupé, das komplett ohne Lenkrad und Pedale auskommen soll.
"Das PIA-System ist dem Passagier immer einen Schritt voraus und bietet Dienstleistungen an, noch bevor er daran denkt", beschrieb Audi die zukünftige Interaktion mit dem Assistenten. Das solle zum Beispiel bei Navigation, Musikauswahl, Klimatisierung oder Unterstützung bei der Parkplatzsuche greifen.
Die Technologie, die hinter der Software steckt, heißt "Machine Learning". Sie erkennt Muster im Verhalten des Nutzers und nutzt dieses erlernte Wissen. Der Assistent weiß zum Beispiel, in welcher Lieblingstankstelle er seinen Fahrer navigieren soll oder welche Sitzposition am besten für ihn ist.
Wann PIA tatsächlich auf den Markt kommen soll, ist noch nicht bekannt.