Den Marketing-Kommunikationsverantwortlichen von Audi USA freut der literarische Ruhm: "So was ist ein Zeichen dafür, dass die Marke kulturell relevant wird", sagt Loren Angelo. Allein hat er die Ehre aber nicht: Auch ein Saab 9-3 und ein Mercedes CLK kommen laut Adage gut weg. Nun bleibt abzuwarten, wie es in der Verfilmung aussehen wird. Universal hat die Rechte gekauft, wer mitspielt, ist noch offen - aber Audi hat seine Hauptrolle bereits so gut wie sicher.

Was Technikspielzeug angeht, sind die beiden Helden übrigens ganz flexibel: Sie benutzen Blackberrys und besitzen außerdem noch iPad, iPod und Macbook.

"50 Shades of Grey" gilt als "Mommy Porn" - Erotikliteratur für alternde Hausfrauen. Diese Zielgruppe hatte auch schon der schwülstigen Teenie-Vampir-Erotik-Saga "Twilight" zum Erfolg verholfen, die wiederum die Grundlage für das SM-Stück von E.L. James lieferte: Die Schauspielerin ist Fan der Reihe und veröffentlichte in Fan-Foren ihre Geschichte "Master of the Universe", in der "Twilight"-Schönheit Bella Swan eine unterwürfige Studentin und Bleichgesicht Edward Cullen kein Vampir, sondern der Chef mit Sadomaso-Allüren ist. Mit so großem viralen Erfolg, dass der Roman mit neuen Namen und neuem Titel nun ein Verkaufsschlager wurde - wenn er auch eher keine Literaturpreise verdienen wird, mutmaßen die Kritiker. Zu viele Klischees, zu flüchtig heruntergerissen.

Das Buch hat bereits seinerseits inspiriert: Etwa zum Blog "Fifty Shades of Grey Advertising" - der aber weder mit Sex noch mit der Agentur Grey unmittelbar zu tun hat.


Autor: Susanne Herrmann

schreibt als freie Autorin für W&V. Die Lieblingsthemen von @DieRedakteurin reichen von abenteuerlustigen Gründern über Medien und Super Bowl bis Streaming. Marketinggeschichten und außergewöhnliche Werbekampagnen dürfen aber nicht zu kurz kommen.