
E-Commerce-Studie:
Auch im Netz kauft Frau für Mann ein
Vom T-Shirt bis zur Hose - auch online wird mehr als jedes dritte Herren-Bekleidungsstück von einer Frau gekauft. Das ergab eine aktuelle Studie von Heyconnect.

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Frauen lieben das Shoppen. Männer können es eher nicht leiden. Zumindest, was das Einkaufen von Mode betrifft, scheint dieses Klischee immer noch zuzutreffen. Diesen Schluss legt eine aktuelle Studie des Hamburger E-Commerce-Unternehmens Heyconnect nahe, die über 21.000 Bestellvorgänge auf den Plattformen Otto, Zalando, Amazon und About you untersucht hat.
Demnach wird auch im Netz mehr als jedes dritte Herren-Bekleidungsstück (36 Prozent) von einer Frau gekauft. Offenbar haben auch die zahlreichen Onlineshops für Mode nichts an der Kaufunlust der Männer verändert, wobei der Männeranteil je nach Anbieter durchaus differiert: Während Otto klar von den Frauen dominiert wird - hier wird 47 Prozent der Herrenmode von Frauen gekauft - suchen auf Amazon 79 Prozent der Männer selbst ihre Bekleidungsstücke aus.
Zudem offenbart die Untersuchung auch regionale Unterschiede: So scheinen die Hamburger und die Berliner besonders modebewusst zu sein. In der Hansestadt legen 70 Prozent, in der Hauptstadt 69 Prozent der Männer ihre Kleidung selbst in den Warenkorb. In Sachsen-Anhalt dagegen leben wohl die meisten Modemuffel - hier kaufen nur 52 Prozent der Männer online selbst für sich ein. Insgesamt zeigt die Studie, dass das männliche Geschlecht in den Großstädten modeaffiner ist als auf dem platten Land: In den Metropolen liegt die Männerquote jeweils über der des Bundeslandes.
"Die Online-Modewelt bleibt eine Frauen-Domäne", so Florian Curdt. "Männer überlassen die Kleiderwahl immer noch sehr häufig ihrer Partnerin. Jedoch sehen wir einen gegenteiligen Trend bei der neuen Generation von modebewussten Männern." Der Gründer und Geschäftsführer von Heyconnect stellt dabei weiter fest, dass die Faktoren Bequemlichkeit bei männlichen Modekäufern eine wichtige Rolle spielen. So können Angebote wie individuell zusammengestellte Style-Pakete die Shopping-Affinität in dieser Zielgruppe durchaus erhöhen.
Für die Werbeansprache bedeutet dies: In den Metropolen, wo die Männer modebewusster sind, kann die Zielgruppe durch zielgerichtete Kampagnen von Mode-Plattformen erreicht werden. Außerhalb der Großstädte empfiehlt es sich dagegen, auch die Frauen in die Kommunikation für Herrenmode einzubinden. Insgesamt sollten Unternehmen ihr Targeting dahingehend ausrichten, dass sie auch Frauen Werbung für Männermode anbieten.