
Arcandor stößt Karstadt-Immobilien ab
Nach langwierigen Verhandlungen steht fest: Der Essener Touristik- und Handelskonzern Arcandor verkauft seine Warenhaus-Immobilien und kann den Erlös in seine zukunftsträchtige Tourismussparte stecken.
Nach langwierigen Verhandlungen steht fest: Der Essener Touristik- und Handelskonzern Arcandor verkauft seine Warenhaus-Immobilien und kann den Erlös in seine zukunftsträchtige Tourismussparte stecken. Ein von der Deutsche-Bank-Immobilientochter RREEF geführtes Konsortium, dem auch die italienische Pirelli RE, Generali und die Borletti Group angehören, teilte jetzt mit, man habe eine "verbindliche Vereinbarung" mit Arcandor unterzeichnet. Das bringt der Karstadt-Mutter viel Geld: Sie bekommt dafür 800 Millionen Euro. Die Arcandor-Aktie reagierte mit einem Kurssprung um fünf Prozent.
Das Konsortium übernimmt von Arcandor 49 Prozent an der Immobiliengesellschaft Highstreet, welche die Mehrheit an den Gebäuden der Karstadt-Warenhäuser in Deutschland besitzt. Es geht um insgesamt 164 Immobilien. Die übrigen 51 Prozent hält der Goldman-Sachs-Fonds Whitehall, mit dem das Konsortium nach eigenen Angaben gemeinsam die Kontrolle über Highstreet ausüben will. Ende Mai soll das Geschäft endgültig abgeschlossen werden. Die Kartellbehörden müssen noch zustimmen. Karstadt ist nach dem Verkauf nur noch Mieter der Warenhäuser. Der Konzern wird in Zukunft mehr für die Nutzung der Immobilien zahlen müssen.
Mit dem Millionenerlös will Arcandor laut "Handelsblatt" einen Kredit für die Übernahme von Anteilen am Touristik-Unternehmen Thomas Cook von der Lufthansa abzahlen. Konzernlenker Thomas Middelhoff, der den einstigen KarstadtQuelle-Konzern komplett umgebaut hat, sieht die Touristik als wichtigste Säule des Unternehmens.