Funke Mediengruppe:
Arbeit nach dem Agenturprinzip: "NRZ" und "RP" kooperieren
Die "NeueRuhr/Neue Rhein Zeitung" und die "Rheinische Post" wollen künftig zusammenarbeiten und einander Nachrichtenmaterial zur Verfügung stellen. Man wolle die "breite journalistische Berichterstattung am Niederrhein sichern", so die Begründung.
Die "Neue Ruhr/Neue Rhein Zeitung" und die "Rheinische Post" wollen künftig zusammenarbeiten. Während die "NRZ" insbesondere im Linksrheinischen Nachrichten von der "RP" bezieht, wird diese im Rechtsrheinischen stärker auf Material der "NRZ" zurückgreifen. So wolle man "am Niederrhein die breite journalistische Berichterstattung aus Stadt und Land" sichern, so die Funke Mediengruppe, die die "NRZ" herausgibt. Ob die Kooperation Entlassungen nach sich ziehen wird, ist noch nicht bekannt.
Grundlage der Zusammenarbeit soll das Agenturprinzip sein: Der jeweilige Zulieferer stellt sein Nachrichtenmaterial zur Verfügung, der Abnehmer sorgt durch ergänzende Beiträge und regionale Seiten für die notwendige Differenzierung und spezifische Wertung, dadurch könnten auch die Markenkerne und die Eigenverantwortung der beiden Titel erhalten bleiben, heißt es. Beide Zeitungen sollen an allen Standorten Profilredaktionen behalten.
Der deutsche Journalisten-Verband sieht das anders und wirft den Verantwortlichen "Augenwischerei" vor: "Dadurch verlieren zwei Tageszeitungen in NRW deutlich an Profil, und ich fürchte, auch an Lesern", warnt Frank Stach, Vorsitzender des DJV-NRW vor etwaigen Konsequenzen der Kooperation. Die Entscheider setzten auf "lokalen Einheitsbrei" kritisiert der Verband. Ihr NRW-Landesvorsitzende betont: "Durch die neuen Mogelpackungen geht wieder ein großes Stück Medienvielfalt verloren."
Die betroffenen Blätter hingegen betonen, dass sich durch den Zusammenschluss nichts für die Leser ändern werde: "Die 'NRZ' behält ihre klare und kritische Grundposition in Kleve genauso wie in unserer Rheinberger Redaktion. Dies gilt ebenso für Düsseldorf, wo wir noch mehr lokale Themen ins Blatt bringen", sagt Manfred Lachniet, "NRZ"-Chefredakteur. "Die Kooperation hilft uns, uns noch mehr auf das zu konzentrieren was unsere 'RP' bereits seit langem auszeichnet: die gute Recherche, exzellente Geschichten und eine klare Position – sowohl im Überregionalen wie im Lokalen", so "RP"-Chefredakteur Michael Bröcker weiter.
Die Kooperation soll in den nächsten Wochen erprobt und mit den lokalen Teams umgesetzt werden.