
Lesetipp:
Arbeit für lau? So nah fühlt sich die Generation Praktikum dem Burnout
Abrackern für wenig Geld im Praktikum? Schon mal möglich, aber auf Dauer der Weg in den Burnout. Michael André Ankermüller kommentiert das Dasein in der Generation Praktikum. Ein Lesetipp!
Michael André Ankermüller bezeichnet sich selbst als Journalist, Blogger, Autor oder auch DJ. Typisch für viele in der jungen Generation der Studenten und Hochschulabsolventen, die sich heutzutage mit Jobs über Wasser halten und sich dann über diverse Praktika an eine "klassische" Karriere mit Festanstellung herantasten müssen. Doch auf dem Weg dahin scheitern viele, wie Ankermüller aus Sicht seiner Generation beschreibt.
In dem Blogbeitrag "Von Generation Praktikum zur Generation Burnout" schildert er von Nürnberg aus den selbst erlebten Spagat zwischen Studieren, Schaffen, Schuften. Vom Arbeiten als DJ, vom Hospitieren bei diversen Medien. Ankermüller hat sogar "auf einem Wertstoffhof Müllmann gespielt und auf dem Oktoberfest Bierkrughüte verkauft, Kinokarten abgerissen, für ein bekanntes Museum gearbeitet", wie er schreibt. Er kennt sich also aus in der Welt der Gelegenheitsjobs. Dabei hatte er Glück – denn er kennt nach eigenen Angaben auch Kommilitonen, die vor lauter Arbeiten für wenig Geld gerade so über die Runden kamen, aber eben nicht mehr zum Studieren.
Ankermüller beklagt in dem Kommentar in seinem Blog Bohème schlicht das Ausgeliefertsein an manche Unternehmen, die sich aus der Masse der Geisteswissenschaftler dann jene Praktikanten aussuchen können, die für noch weniger Geld 40 bis 60 Stunden in der Woche arbeiten. "Also viel und ständig arbeiten für lau, das Motto meiner Generation?", fragt der Blogger. Deutlicher als die 23-jährige Sinah Edhofer aus Österreich, die sich vor einigen Wochen ihren ganzen Frust über die Medienbranche, die schlechten Aussichten und die prekäre Bezahlung als Praktikantin von der Seele geschrieben hat, achtet Ankermüller auf die feinen Zwischentöne und spricht sich durchaus für harte Arbeit aus, fürs Anstrengen in einem guten Job. Aber eben gegen faire Bezahlung und in einem zumutbaren Zeitrahmen.
"Schluss mit dem Verheizen" fordert der Student der Katholischen Universität Eichstätt - Ingolstadt für die Generation Praktikum. Dafür seien junge und gut ausgebildete Menschen viel zu schade. Und er will auch anzweifeln, dass sich nur noch Kinder reicher Eltern das Dasein als Praktikant und Student leisten können. Komplett verschuldete Hochschulabsolventen kommen für Ankermüller auch nicht in Betracht.