Anke Schäferkordt: RTL steht im Zenit
Die RTL-Chefin Anke Schäferkordt sieht RTL auf dem Höhepunkt des Erfolgs angekommen und sagt der "Zeit", der Kölner Privatsender werde "den Vorsprung nicht halten können auf lange Sicht.
Anke Schäferkordt: RTL steht im Zenit Noch weiter wachsen mit RTL – da sieht Senderchefin Anke Schäferkordt nicht mehr viel Luft. Sie sieht den Sender auf dem Höhepunkt des Erfolgs angekommen. Auf die Frage, ob sich Marktführer RTL noch steigern könne, sagt die 48-jährige Managerin der "Zeit" (EVT: 12.5.): "Nein, wahrscheinlich nicht. Wir liegen zurzeit bei einem Zuschauermarktanteil von über 19 Prozent, es gibt kaum einen Sendeplatz, wo wir nicht Marktführer sind."
Schäferkordt fügt selbstkritisch hinzu, der Kölner Privatsender werde "den Vorsprung nicht halten können auf lange Sicht. In Zukunft wird der stärkste Sender nicht mehr einen Marktanteil von 20 Prozent haben." Anke Schäferkordt führt als Grund für ihre nüchterne Prognose die Digitalisierung an, die die Programmvielfalt "unendlich gesteigert" habe. Sie sagt der "Zeit": "Schauen Sie sich die US-Quoten an: Wenn ein Network in der Primetime elf Prozent erreicht, ist das schon ein Erfolg. Wenn wir ein neues Format mit 16 Prozent Marktanteil starten, heißt es in der Presse: Riesenflop. Angesichts unseres derzeitigen Erfolgs sind wir in einer Verteidigungshaltung."
Schäferkordt rechnet dem Blatt zufolge auch schon damit, dass RTL "Baustellen im Programm" bekomme. "Darin waren wir immer am besten: aus Fehlern zu lernen. Das wird alles wiederkommen, da mache ich mir überhaupt keine Illusionen", so die RTL-Geschäftsführerin.