Brustkrebs-Kampagne:
Animierte Brüste: Facebook entschuldigt sich für Sperrung
Brustkrebsorganisationen lernen, Facebooks Löschpolitik für sich zu nutzen. Das jüngste Beispiel stammt aus Schweden.
Die schwedische Krebsgesellschaft Cancerfonden hat mit einem öffentlichen Protest erreicht, dass ein Video auf seiner Facebook-Seite am Freitag wieder freigeschaltet wurde. Der Film zeigt auf animierte Weise, wie Frauen ihre Brüste untersuchten sollten, um Anzeichen von Brustkrebs frühzeitig zu entdecken. Obwohl der Busen nur als runde pinkfarbene Kreise dargestellt wurde, sperrte Facebook das Video, weil es angeblich Werbung für ein Produkt für Erwachsene darstelle.
In einem offenen Brief an das soziale Netzwerk schlug die Organisation ironisch vor, die Kreise durch Vierecke zu ersetzen. "Das kann unmöglich Anstoß erregen", hieß es in dem Brief. Am Freitag entschuldigte sich Facebook. Der Film verstoße nicht gegen die Richtlinien und dürfe veröffentlicht werden.
Krebsorganisationen versuchen gezielt Facebooks Löschpolitik für sich zu nutzen: So hatte die Agentur DDB im Frühjahr 2016 eine Krebsvorsorge-Kampagne für Red Ribbon entwickelt. Unter dem Slogan "Check it before it's removed" entblößen 17 Protagonistinnen ihre nackte Brust auf Facebook und Instagram. Wie gewünscht verschwanden die Motive - und Pink Ribbon legte dann mit weiteren - vorbereiteten - Fotos nach.