Klartext:
Angriff auf Linkedin: Xing bläst zur Debatte
Xing ist mit einem neuen Debattenangebot an den Start gegangen. Experten und bekannte Persönlichkeiten sollen Position zu unterschiedlichen Themen beziehen.
Einen Monat nach dem Start von "Linkedin Pulse" in Deutschland greift Xing den US-Konkurrenten mit "Klartext" an. Am heutigen Montag ist das neue Debattenangebot des Hamburger Job-Netzwerks an den Start gegangen. Unter der Leitung von Chefredakteurin Jennifer Lachman und Herausgeber Roland Tichy will Xing Experten und bekannte Persönlichkeiten Position zu unterschiedlichen Themen beziehen lassen.
Den Anfang machen Deutsche-Post-Chef Frank Appel, der mit Blick auf die aktuelle Konjunkturentwicklung in China vor Panik warnt und Deutsche-Bank-Finanzchef Marcus Schenck, der die Digitalisierung und ihre Folgen für "ein lauter Weckruf" für die Finanzbranche hält. Doch Xing lässt nicht nur Konzern-, sondern auch Mitarbeitervertreter zu Wort kommen. So klagt Elke Hannack, Vize-Chefin des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB), in einem Beitrag an, dass in deutschen Unternehmen für gleiche Arbeit noch immer nicht der gleiche Lohn gezahlt werde. Die Sichtweisen der prominenten Kommentatoren werden jeweils flankiert von konträren oder abweichenden Ansichten. Xing-Mitglieder können die Meinungsbeiträge kommentieren und auch selbst "Klartext"-Autoren werden.
Die Xing-Redaktion, die sich zunächst aus sieben Redakteuren und zusätzlichen freien Mitarbeitern zusammensetzt, wählt die Debatten-Themen aus und wird selbst keine Beiträge veröffentlichen. Deshalb wird Tichy, der bis September 2014 Chefredakteur der "Wirtschaftswoche" war, weiterhin sein liberal-konservatives Blog Tichys Einblick betreiben und dort aktuelles aus Politik und Wirtschaft kommentieren.
Xing versteht "Klartext" vor allem als zusätzliches Angebot für seine Nutzer und nicht als Einnahmequelle. Deshalb wird das Netzwerk "Klartext" auch in absehbarer Zukunft nicht vermarkten werden.