DDB:
Amir Kassaei denkt über seinen Ausstieg nach
Seit sechs Jahren ist Amir Kassaei weltweiter DDB-Kreativchef. In einem Interview denkt er laut über seinen Ausstieg aus der Werbebranche nach.
Seit sechs Jahren ist Amir Kassaei weltweiter Kreativchef des DDB-Networks. In einem Interview mit "Horizont" denkt er nun laut über seinen Ausstieg aus der Werbebranche nach.
Derzeit baut Kassaei für Seat ein eigenes internationales Agenturnetzwerk unter dem Dach von DDB auf (W&V berichtete im Juli 2016). Sein Ziel sei es, so Kassaei nun im "Horizont"-Interview, Seat unter den Top-5-Marken in Europa zu etablieren. Danach sei für ihn Schluss: "Seat ist für mich das letzte Kapitel nach 30 Jahren Werbung. Das mache ich noch, dann bin ich weg." Der Vertrag mit Seat läuft bis Ende 2019.
In dem Interview lässt der 48-Jährige kaum ein gutes Haar an der Branche. Marketer und Werber hätten jeden Bezug zur Realität verloren. Hinter Begriffen wie Content Marketing und Programmatic Advertising glaubt er, ein "absurdes Bullshit Bingo" zu erkennen. "Wie kann es sein, dass ein Bauunternehmer aus Brooklyn uns Kommunikationsprofis zeigt, wie man Social Media schlau einsetzt", sagt Kassaei in Anspielung auf Trump.
Kassaei machte sich von 1997 bis 2003 bei Springer & Jacoby einen Namen als Autowerber (auf dem Mercedes-Etat). 2003 wurde er Kreativchef von DDB Germany: Aus der damals verschnarchten Agentur formte er in den Jahren darauf Deutschlands kreativstes Network. Lohn war 2011 der Ruf an die Madison Avenue ins DDB-Headquarter - und die Beförderung zum globalen Kreativchef.