TV-Reichweitenstudie:
Amazons Fire TV ist in vier Millionen Haushalten daheim
Unter den Zusatzgeräten für IPTV ist Fire TV deutlich verbreiteter als Geräte von Google und Apple. Web-fähige Fernsehgeräte (HbbTV) stehen in 13 Millionen Haushalten.
Streaming, digitales Fernsehen, Internet via TV: Dabei weitgehend durchgesetzt hat sich der Standard Hybrid broadcast broadband TV (HbbTV). Laut einer Reichweitenstudie von Teravolt ist HbbTV in knapp 13 Millionen deutschen Haushalten verfügbar - bis 2023 rechnen die Experten der Hamburger Digitalberatung mit rund 20 Millionen HbbTV-Haushalten. Teravolt hat sich mit der Erhebung angesehen, welche Verbreitung von Endgeräten und technischen Lösungen für Programmanbieter die höchste Reichweite versprechen. Dabei arbeitete die Hamburger Agentur mit einem Experten-Panel zusammen, das die Studie kommentiert und einordnet.
So sind für OTT-Inhalte (Over the Top - providerunabhängige Internet-Audio- und -Videoinhalte) Adaptersticks und Streamingboxen verfügbar. Am häufigsten in deutschen Haushalten zu finden ist laut Teravolt Amazon Fire TV. Die OTT-Endgeräte erreichen laut Teravolt derzeit 3,7 Millionen deutsche Haushalte; 2023 könnten es bereits 6 Millionen Haushalte sein. Dahinter liegen Apple TV und Google Chromecast mit deutlichem Abstand: Sie sind in jeweils knapp einer Million deutschen Haushalten vorhanden, so Teravolt.
Bei den Smart-TV-Plattformen liege Samsungs Tizen deutlich vor Googles Android TV (auf TV-Geräten von unter anderem Sony, Philips, Sharp). Berücksichtigt man weitere Empfangsgeräte wie Fire TV, rechnen die Experten mit einem Kopf-an-Kopf-Rennen zwischen Tizen (bis zu 10 Millionen Haushalte) und Android TV (bis zu 12 Millionen Haushalte) in den kommenden Jahren. Die Deutsche Telekom ist laut Erhebung mit weit über 3 Millionen Haushalten die relevanteste klassische TV-Plattform, welche heute TV-Apps unterstützt.
Die Erhebung hat Teravolt durchgeführt, weil die digitale Transformation des Fernsehens zwar enorme Chancen für Programmanbieter bringt - aber auch einige Unsicherheit: "Das Problem für Programmanbieter ist allerdings, dass sie nicht einschätzen können, wie viele Zuschauer sie auf welcher Plattform erreichen. Sie agieren also im Blindflug", sagt Tobias Künkel, Geschäftsführer bei Teravolt.
Die Daten in der Studie basieren auf aussagekräftigen Sekundärquellen. Das Panel besteht aus 12 Experten, die bei großen privaten und öffentlich-rechtlichen Sendern, etablierten und neuen TV Plattformen, Verbänden und anderen Unternehmen tätig sind. Die Aussagen der Experten wurden insbesondere bei der Interpolation der Daten sowie den Prognosen herangezogen.