E-Books:
Amazon wird wegen Preisabsprachen angeklagt
Der E-Commerce-Gigant soll laut Anklage der US-Kanzlei Hagens Berman mit den fünf größten US-amerikanischen Verlagen Preisabsprachen getroffen haben, um die Konkurrenz bewusst auszustechen.
In einer neuen Sammelklage der Anwaltskanzlei Hagens Berman gegen Amazon wird der E-Commerce-Gigant wegen vermeintlichen Preisabsprachen bei E-Books beschuldigt. Darin heißt es, Amazon habe sich mit den fünf größten Verlagen im Land abgesprochen, ihre Preise für E-Books in die Höhe zu treiben und so einen eigenen Vorteil verhandelt zu haben.
Laut der Klage haben die sogenannten "Big Five" mit Hachette, Harper Collins, Macmillan, Penguin-Random House und Simon & Schuster zwei Jahre lang keine wettbewerbsfähige Preise zugelassen. Im Gegenteil: Sie schlossen Preisabsprachen mit Amazon im Jahr 2015, die es den Big Five-Verlagen erlaubten, ihre E-Book-Preise um bis zu 30 Prozent zu erhöhen und gleichzeitig Amazon vor dem Preiswettbewerb anderer E-Book-Händler zu schützen.
Verschwörungen des E-Commerce-Giganten Amazon
Kunden hätten demnach auf andere Plattformen als Amazon mehr Geld für die Hörbücher gezahlt. Amazon wickelt rund 90 Prozent der gesamten E-Book-Verkäufe in den USA ab und nutzte diesen Umstand laut der Anklage aus.
"Amazons Verhalten ist überaus dreist, vor allem im Hinblick auf frühere Rechtsstreitigkeiten und jüngste Regierungsmaßnahmen in den USA und im Ausland", sagte Steve Berman, geschäftsführender Partner von Hagens Berman. "Immer wieder besteht Amazons Antwort auf den Wettbewerb nicht darin, auf gleicher Augenhöhe zu konkurrieren, sondern zu versuchen, die Konkurrenz auszuschalten - und das ist nicht die Art und Weise, wie die Dinge funktionieren sollten."
Amazon selbst gab bisher noch keinen offiziellen Kommentar zu der Klage ab. Eine sehr ähnliche Klage reichte die Anwaltskanzlei Hagens Berman bereits gegen Apple in 2011 ein. Das Ergebnis: Mehrere hundert Millionen US-Dollar gingen zurück an die Kunden, die überteuerte E-Books über Apple gekauft hatten.