Video on Demand:
Amazon Prime hat Mitgliederzahl 2014 fast verdreifacht
Amazon hat mit seinem Service-Paket wohl ins Schwarze getroffen: Amazon Prime, das neben Vergünstigungen beim Versand auch Video-Streaming umfasst, zählt weltweit schon 58 Millionen Kunden.
Amazon hat mit seinem Service-Paket wohl ins Schwarze getroffen: Amazon Prime, das neben Vergünstigungen beim Versand auch Video-Streaming via Amazon Prime Instant Video umfasst, hat weltweit 58 Millionen Kunden - und holt kräftig auf. Zum Vergleich: Netflix, Video-On-Demand-Riese aus den USA, hat etwa 50,5 Millionen zahlende Abonnenten in 40 Ländern auf der Welt - ist allerdings hauptsächlich in den USA, Nord- und Südamerika sowie in Teilen Europas (seit 2012/2013 Großbritannien, Irland, Skandinavien und den Niederlanden) verfügbar. Seit September 2014 gibt es Netflix in Deutschland, Österreich, der Schweiz, Frankreich, Belgien und Luxemburg monatsweise zu abonnieren.
Amazon Prime hat das Video-Streaming zu Jahresbeginn in sein Paket aufgenommen, das eine Laufzeit von einem Jahr hat. Im Januar lagen die Mitgliederzahlen noch bei rund 20 Millionen; Netflix hatte zum Ende des ersten Quartals 2014 bereits rund 46 Millionen Abonnenten gemeldet. Wie das britische Branchenmagazin "Businessinsider" online berichtet, profitiert Versandhändler Amazon mehrfach von seinem Prime-Angebot: So haben 40 Prozent der Prime-Kunden in den vergangenen drei Monaten mehr als 200 Dollar auf der Plattform ausgegeben. Das trifft nur auf 13 Prozent der Nichtmitglieder zu.
Dass Video-on-Demand (VoD) beiden Anbietern ebenso wie Watchever, Maxdome und Sky Go gute Einnahmen beschert, zeigt auch eine Marktanalyse von Goldmedia: Die Marktforscher prognostizieren für das Jahr 2014 ein Marktvolumen von rund 200 Millionen Euro in Deutschland (2013: 163 Mio.), eingeschlossen Mediatheken der Sender. Bis 2018 soll sich dieser Wert noch mehr als verdoppeln und bei 449 Millionen Euro liegen. Am stärksten wachsen werde der Markt mit Video-On-Demand auf Abo-Basis (S-VoD), 2013 noch das kleinste Segment mit 33 Millionen Euro. Am stärksten 2013 mit 73 Millionen Euro war der Umsatzanteil für Bezahlvideos per Einzelabruf (T-VoD). 57 Millionen Euro stark war das Segment DtO, bei dem der Kunde für den Download des Videos auf seine Festplatte bezahlt und den Film dann besitzt (beides bietet zum Beispiel iTunes von Apple an).
Goldmedia rechnet damit, dass es in Deutschland zum "Siegeszug der Abonnement-Modelle (S-VoD) und zu einer Marktkonsolidierung" kommen wird. Den Experten zufolge werden S-VoD-Anbieter wie Netflix, Watchever und Amazon Prime Instant Video bis 2018 mit knapp 300 Millionen Euro schon zwei Drittel des gesamten VoD-Marktes ausmachen. T-VoD, DtO und das Pay-TV-Segment würden hingegen verlieren.