Partnerschaft mit DHL:
Amazon Fresh startet wohl in Berlin und München
Keine guten Nachrichten für Supermärkte: Der Online-Händler Amazon dürfte bald in Berlin und München frische Lebensmittel ausfahren.
Amazon dürfte wohl sehr bald mit der Lieferung von Salat & Co. beginnen. Bei dem Onlinehändler heißt dieser Service für frische Lebensmittel Amazon Fresh. Laut dem "Handelsblatt" geht es im April in Berlin los. Als Partner stehe die Post-Tochter DHL bereit. Der Lieferdienst solle dann "so schnell wie möglich" bundesweit angeboten werden. Amazon und DHL bestätigen die Pläne nicht.
Auch die "Süddeutsche Zeitung" hat einige Details zu den Amazon-Aktivitäten ausgegraben. Im Münchner Osten ensteht momentan ein neues Logistikzentrum des US-Händlers - offensichtlich mit Kühlräumen. Die Landeshauptstadt dürfte zu den ersten Amazon-Fresh-Kandidaten gehören. Das Unternehmen bietet in München bereits die Lieferung innerhalb einer Stunde an, natürlich nur für ein begrenztes Sortiment und nur über die App Prime Now orderbar. Die Infrastruktur mit eigenen Fahrern hat Amazon schon aufgebaut. Außerdem gibt es bereits jetzt bei Prime Now Lebensmittel, Backwaren oder Getränke.
Hier ein Amazon-Video, das den Dienst erklärt:
In US-Metropolen oder in London können Kunden bereits bei Amazon frische Lebensmittel ordern. Seit Monaten wird auch über einen Marktstart in Deutschland spekuliert. Das Branchenfachblatt "Lebensmittel Zeitung" hatte unlängst von einem Start in Berlin im April berichtet. Fraglich war jedoch, wie die Lieferungen vonstatten gehen sollten, nachdem Amazon seine eigenen Logistikaktivitäten ausgebaut hatte. Die Post wiederum bietet mit ihrem Online-Shop Allyouneed Fresh bereits seit längerem Lebensmittel an.
Supermärkte müssen reagieren
Die Supermärkte konnte sich eigentlich schon seit längerer Zeit auf diesen neuen Konkurrenten einstellen. Den Amazon-Angriff dürften einige Lebensmittel-Händler auf Dauer nicht überleben beziehungsweise müssen mit Einbußen rechen. Das Beratungsunternehmen Oliver Wyman gibt in einem Report den Supermärkte den Rat, sich "als Gesundheits- und Wohlfühlmarken neu zu erfinden und die Kundenbindung durch Gesundheitsprogramme vertiefen".
Edeka hat sich wohl schon Gedanken zum Thema gemacht: Zuletzt hat die Agentur Jung von Matt eine Kampagne rund um Ernährungstipps gestrickt. Die Kette hat den etwas schrägen Online-Film "Eatkarus" entwickelt. Der junge Held darin ist ziemlich rund und speist vor allem grauen Brei - bis er Obst für sich entdeckt. Und diese Früchte soll "Eatkarus" eben weiterhin bei Edeka shoppen - und nicht auf dem Sofa sitzend bei Amazon ordern.