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Air Berlin sagt Pitch ab: Rapp bleibt für weitere zwei Jahre
Air Berlin will nun doch keine Zeit und kein Geld in einen Agenturwechsel investieren. Rapp Germany bleibt daher weitere zwei Jahre im Amt.
Air Berlin hat sich umentschieden: Die Fluglinie wird keine neue Agentur verpflichten, der Vertrag mit Stammagentur Rapp Germany wird im November 2013 für zwei Jahre verlängert werden. Dabei hatte das Unternehmen bei der im März begonnenen Suche nach einem neuen Partner sogar schon eine Vorauswahl für drei Finalisten getroffen.
Als Grund für die Kehrtwende gibt CCO Paul Gregorowitsch das Sparprogramm „Turbine“ an, mit dem die Airline bis Ende 2014 rund 400 Millionen Euro einsparen will: „Darauf konzentrieren wir uns. Es würde ablenken und noch dazu Geld kosten, jetzt eine neue Agentur einzuarbeiten. In einer Zeit, in der alles in Bewegung ist, ist es besser, die Positionierung nicht zu verändern.“ Außerdem kenne Rapp die DNA der Marke wie keine andere. Die Agentur verantwortet seit Oktober 2007 die Markenkommunikation bei Air Berlin und hat Anfang 2013 ihr Düsseldorfer Büro nach Berlin verlegt, um den Kunden besser betreuen zu können.
Offensichtlich haben sich die Rahmenbedingungen für Air Berlin im vergangenen halben Jahr weiter verschlechtert. „Als wir den Pitch ausgerufen haben, gingen wir davon aus, dass die Konjunktur anzieht“, so Gregorowitsch. „Aber der Gegenwind durch das für alle Airlines gleichermaßen herausfordernde wirtschaftliche Umfeld ist stärker als gedacht.“ Bei der Vorstellung der Halbjahreszahlen sagte der neue Vorstandschef Wolfgang Prock-Schauer, die Erreichung der Ziele sei wegen der „gesamtwirtschaftlichen Eintrübung zunehmend anspruchsvoller“ geworden. So sind unter anderem wegen der heißen Temperaturen in diesem Sommer weniger Deutsche spontan in den Urlaub geflogen. Positiv stimmt das Air-Berlin-Management, dass es den Netto-Verlust im zweiten Quartal von knapp 100 Millionen im Vorjahr auf 38 Millionen reduzieren konnte.
Die Agenturen, die im Pitch beteiligt waren, haben bereits eine Absage bekommen: „Die Ideen einiger Agenturen waren hervorragend. Für die investierte Zeit und Mühe möchte ich mich nochmals bedanken.“, sagt Gregorowitsch.