Mediaanalyse:
Agma misst erstmals Webradio-Reichweiten
Im Januar gibt es erste Zahlen zur deutschen Web-Radio-Nutzung. Sie sind aber nur ein Zwischenschritt auf dem Weg zur allgemeinen Audio-Reichweite.
Die Arbeitsgemeinschaft Mediaanalyse (Agma) macht Ernst mit der Messung von Webradio-Reichweiten. Am 1. Januar will der Frankfurter Forschungsverbund erstmals Reichweiten-Zahlen zur Nutzung von Internet-Radio veröffentlichen. "Damit kann die Agma der werbungtreibenden Wirtschaft erstmals umfassende und valide Daten zu Webradionutzung in Deutschland vorlegen", sagt Radio-Vorstand Dieter K. Müller.
Im Juli hatte die Agma den Testbetrieb der neuen Messung gestartet. "Die besondere Herausforderung" war dabei, "die Webradionutzung über alle Empfangswege abzubilden", erklärt Geschäftsführer Olaf Lassalle. Erfasst werden alle Spielarten von Web-Wellen: Radioprogramme im stationären Internet, im mobilen Internet, Radio-Apps, WLAN-Radios und externe Player. Technisch möglich wird dies durch eine Messung mit Logfiles.
Bislang haben etwa 20 Webradio-Publisher mit etwa 100 Kanälen ihre Teilnahme zugesagt und diese Zähltechnik installieren lassen. Um den Markt besser abzubilden, ruft die Agma weitere Anbieter zur Teilnahme auf. Bis spätestens 23. September können sich Publisher in Frankfurt melden (kostenfreie Telefonnummer: 0800 4102929; servicecenter@agma-mmc.de).
Die Webradio-Reichweite soll aber nur ein Zwischenschritt zu einer umfassenden Radio-Mediawährung sein. Ziel sei "die Einführung einer Audio-Konvergenzwährung", erklärt Agma-Geschäftsführer Lassalle. Die jetzt ermittelten Zahlen beziehen sich zunächst nur auf Streaming-Abrufe ohne soziodemografische Angaben zu den Hörern. Sie sind deshalb noch nicht vergleichbar mit den personenbasierten Hörerdaten der MA Radio.