Und doch gibt es mehrere Punkte, die die befragten Agenturchefs als belastend empfinden. Dazu zählen laut GWA-Frühjahrsmonitor ein immer größer werdender Akquiseaufwand, kostenlose Pitches, ständige Kostendiskussionen und das schwindende Verständnis für die Leistungen der Agenturen. Auch die immer strengere Regulierung stößt auf Missfallen. 67 Prozent der befragten GWA-Mitglieder beurteilen die Werbegesetzgebung als überzogen.

Als besonders drängendes Problem wird in der Branche der Mangel an qualifiziertem Nachwuchs gesehen. Um dem zu begegnen, müsste vor allem das Image der Branche verbessert werden. Für wichtig erachten die Befragten zudem, die Berufsbilder bekannter zu machen und das Hochschulmarketing zu verstärken. Immerhin: 67 Prozent der Teilnehmer am GWA-Frühjahrsmonitor würden ihren eigenen Kindern einen Beruf in der Werbe- und Kommunikationsbranche empfehlen.

Zurück zu den harten Zahlen: Insgesamt erzielten im vorigen Jahr laut GWA-Frühjahrsmonitor 71 Prozent der Befragten einen Umsatzzuwachs. Elf Prozent wachsen sogar um mehr als zehn Millionen Euro. Dem gegenüber stehen 25 Prozent, die Einbußen beim Umsatz verzeichneten. Als die am häufigsten übliche Honorarform haben sich Projekthonorare weiter durchgesetzt (51 Prozent), gefolgt von Pauschalhonoraren (27 Prozent). Die Bedeutung von Provisionen nimmt weiter ab (sieben Prozent).

Auf der Kostenseite legten neben den steigenden Aufwendungen für Neugeschäft insbesondere die Personalkosten zu. 51 Prozent der Befragten gaben an, aktuell mehr festangestellte Mitarbeiter zu beschäftigen als zum gleichen Zeitpunkt des Vorjahres. Bei 27 Prozent ist die Mitarbeiterzahl konstant geblieben, 22 Prozent beschäftigen weniger Angestellte aus 2012. Wenig überraschend: Das Arbeitsfeld, das am deutlichsten wächst, ist digitale Kommunikation, sagen 53 Prozent der Befragten.

Der GWA-Monitor wird halbjährlich durchgeführt.