Mindestlohn-Debatte:
Agenturchefs: 8,50 Euro für Praktikanten "nicht leistbar"
Die von W&V zum Koalitionsvertrag und dem Thema Mindestlohn befragten Agenturchefs sind sich darin einig, dass ein Mindestlohn von 8,50 pro Stunde für Praktikanten für die Werbeschmieden "nicht leistbar" wäre.
Die von W&V zum Koalitionsvertrag und dem Thema Mindestlohn befragten Agenturchefs sind sich weitgehend darin einig, dass ein Mindestlohn von 8,50 pro Stunde für Praktikanten für die Werbeschmieden "nicht leistbar" wäre.
"Man muss differenzieren zwischen dem (zu Recht) in vielen Branchen angeprangerten Missstand der Ausbeutung junger Arbeitskräfte einerseits, wo unter dem Deckmantel angeblicher Praktika eigentlich Junior-Jobs gemacht werden, und den echten Praktika, die einen Ausbildungscharakter haben", sagt Jung-von-Matt-Finanzvorstand Ulrich Pallas: "In einer Branche, die für ihre vielen unterschiedlichen Profile keinen geschlossenen Ausbildungsweg kennt, haben diese ja durchaus ihre Berechtigung. Wenn die echten Praktika, in die Agenturen ja auch investieren, unter eine solche Regelung fallen würden, wäre das sicher nicht gut." Ins selbe Horn stoßen auch Serviceplan-Chef Florian Haller, Stephan Rebbe von der Hamburger Agentur Kolle Rebbe und Ogilvy-Deutschlandchef Thomas Strerath. Strerath sieht in der Debatte zugleich aber auch eine Argumentationshilfe gegenüber Unternehmen, um mit ihnen über das Thema Wertstellung von Agenturleistungen zu reden.
Laut dem am Montag von der Online-Stellenbörse Stepstone veröffentlichten Gehaltsreport 2013 gehört der Bereich "Agentur, Werbung, Marketing & PR" bei den gezahlten Gehältern zu den zehn "Flop-Branchen": Laut Stepstone beträgt das durchschnittliche Bruttojahresgehalt hier nur 38.762 Euro. Noch schlechter gezahlt wird lediglich in den Branchen Hotel und Gastronomie, Handwerk, Freizeit/Touristik/Kultur sowie Bildung & Training.
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