
Aegis vor dem Kadi
Am 23. Dezember wird das Oberlandesgericht München (OLG) endgültig darüber entscheiden, ob Aegis Media vor dem Ex-Kunden Danone die Bücher öffnen muss. Am Mittwoch wurde erstmals verhandelt.
Am 23. Dezember wird das Oberlandesgericht München (OLG) endgültig darüber entscheiden, ob Aegis Media vor dem Ex-Kunden Danone die Bücher öffnen muss. Konkret geht es um die agenturbezogenen Rabatte, die die Medien – vorrangig die TV-Sender – den Agenturen als "alle am Markt für den Kunden realisierbaren Vorteile" gewähren. Je nach Vertragslage müssen die Agenturen diese nach dem „Fair-share-Prinzip“ an ihre Kunden weiterverteilen. Das will Danone unter die Lupe nehmen.
Bereits im Frühjahr hatte das Münchner Landgericht dem Antrag auf Auskunftspflicht entsprochen. Dagegen hat die Wiesbadener Agenturgruppe Aegis Media Berufung eingelegt. Am heutigen Mittwoch wurde darüber erstmals vor dem Oberlandesgericht verhandelt. Wie häufig in solchen Streitfällen zeigten sich beide Parteien zufrieden vom Verlauf und in ihrer jeweiligen Position bestärkt. Wie aus Danone-Kreisen zu erfahren war, ist das werbungtreibende Unternehmen zuversichtlich, dass der zuständige Zivilsenat am OLG die Auskunftspflicht im Dezember bestätigen werde.
Der in München sitzende Joghurt-Konzern sieht darüber hinaus die Konditionenversprechen, die ihm Aegis Media in einem beinharten Pitch vor drei Jahren gewährte, nicht erfüllt. Über die daraus resultierende Konventionalstrafe ist noch ein weiteres Verfahren gegen Aegis am Landgericht München anhängig. Dem Vernehmen nach will das Unternehmen Schadensersatzforderungen in zweistelliger Millionenhöhe durchsetzen.