Neues Supplement:
Adieu "Kultur Spiegel”, hallo "Literatur Spiegel"
"Spiegel"-Chefredakteur Klaus Brinkbäumer will das Kulturangebot stärken: Ab September ersetzt das neue Supplement "Literatur Spiegel" den bisherigen "Kultur Spiegel”. Damit einher gehen neue Verantwortlichkeiten.
"Der Spiegel" ersetzt sein bisheriges Supplement "Kultur Spiegel" durch den "Literatur Spiegel". Das neue Heft liegt in einer Auflage von 800.000 Exemplaren erstmals am 26. September dem Nachrichtenmagazin bei. Das Supplement soll zehn Mal im Jahr erscheinen und sich im Kern aus Literaturbesprechungen zusammensetzen. Kino, Musik und Kunst sollen im Heft Platz eingeräumt werden.
Neben den "Spiegel"-Literaturautoren - unter anderen Georg Diez, Wolfgang Höbel, Nils Minkmar, Elke Schmitter, Claudia Voigt und Volker Weidermann - werden auch Chefredakteur Klaus Brinkbäumer oder seine Stellvertreter Susanne Beyer und Dirk Kurbjuweit für das neue Heft schreiben. Redaktionell verantwortlich ist das von Lothar Gorris und Stellvertreter Sebastian Hammelehle geleitete "Spiegel"-Kulturressort. Marianne Wellershoff, verantwortlich für den wenig lukrativen "Kultur Spiegel", muss weichen: Sie wird laut Mitteilung reguläre Autorin beim "Spiegel". Damit dürfte Brinkbäumer eine Unterstützerin seines umstrittenen Vorgängers Wolfgang Büchner in der mächtigen Mitarbeiter-KG entmachtet haben. Brinkbäumer über die neue Offerte: "Der Literatur Spiegel ist Teil unseres Vorhabens, unser Kulturangebot deutlich zu stärken."
Auch bei Spiegel Online solle das neue Literaturangebot eingebunden werden, heißt es. Der Verlag, der seine Mitarbeiter im Juni auf massive Sparmaßnahmen eingeschworen hat, arbeitet parallel an einer weiteren neuen Erlösquelle: Es soll Veranstaltungen unter der Dachmarke "Der Spiegel" geben. Erstmals seit 2009 werde er wieder mit einem Stand und einer Veranstaltungsfläche auf der Frankfurter Buchmesse vertreten sein, heißt es. Geplant sind darüber hinaus Lesungen, öffentliche "Spiegel"-Gespräche und Matineen - Teil des Planes, mit neuen Produkten die massiven Anzeigenrückgänge zu kompensieren. Mehr Präsenz will der Hamburger Titel außerdem ab Oktober mit Literaturkritiker Volker Weidermann zeigen - als Moderator der neu aufgelegten ZDF-Sendung "Literarisches Quartett".