
Adenauer & Co:
Adenauer und die Strandmode: Der stylische Enkel vom Alten
Kanzlerenkel Andreas Adenauer verkauft Strandmode unter dem Namen seines legendären Großvaters. Derzeit in vier Geschäften erhältlich, soll es die lässigen Klamotten bald überall im Handel geben. 95 Prozent der Produktion stammen aus Europa.
Kein Witz: Andreas Adenauer, Gründer und Geschäftsführer der Modefirma Adenauer & Co, ist tatsächlich ein Enkel Konrad Adenauers. Doch während Konrad Adenauer immer förmlich mit Anzug und Krawatte in Erscheinung trat, sieht die Business-Kleidung seines Enkels völlig anders aus. Adenauer trägt, was er unter seinem Namen auch verkauft: lässige Freizeitkleidung.
Dass Andreas Adenauer seit drei Jahren ein eigenes Unternehmen führt, ist eigentlich keine Überraschung. Schon als Teenie hat er sich brennend für Mode interessiert und mit zwanzig seinen ersten Modeladen eröffnet. Später dann setzte er in Führungspositionen bei Firmen wie Esprit und O’Neill Akzente. Das Ergebnis seines Karrierewegs ist eine ausgeprägte Leidenschaft für Surfer- und Strandmode, im Fachjargon Beachwear. Der Name Adenauer sollte dabei zunächst gar nicht im Vordergrund stehen. „Original perfection“ hieß die Kollektion zunächst, doch mit der Zeit stellte sich heraus, dass die Kunden seinen Familiennamen viel besser fanden. Seit Anfang 2012 steht deshalb auf den Modeteilen des Hauses Adenauer & Co.
Den ersten Laden mit Adenauer-&-Co.-Schriftzug hat der Modeunternehmer vor zwei Jahren in Trier eröffnet. Inzwischen gibt es in Deutschland vier Geschäfte: Trier, Köln, Norderney und Sylt. „Sehr positiv“, antwortet Adenauer auf die Frage nach der bisherigen Geschäftsentwicklung; 2013 will er mit seiner lässigen Strandmode rund zehn Millionen Euro Umsatz machen. In fünf bis sechs Jahren soll Adenauer & Co an allen „wichtigen Retail-Standorten“ in Deutschland vertreten sein. Realisiert wird das Wachstum nicht nur über eigene Geschäfte, sondern auch über ein Franchise-Konzept.
Grundsätzlich jedoch will der Adenauer-Enkel das Geschäft dosiert vorantreiben. Großspurige Zukunftspläne sind nicht seine Art. Die Devise: „Gesund wachsen.“ Auch in anderer Beziehung unterscheidet sich Adenauer mit seinem Geschäftskonzept von der üblichen Branchenpraxis. Wegwerfmode, die spätestens nach einer Saison ausgemustert wird, will der Kanzler-Enkel nicht anbieten.
Und die Lässig-Mode aus dem Hause Adenauer & Co. kommt auch nicht aus China, Bangladesh oder Indien, sondern aus Europa. Aus Portugal zum Beispiel, Griechenland und Rumänien. Unter dem Strich, so Adenauer, stammt inzwischen 95 Prozent der Kollektion aus europäischer Produktion. Nur bei Daunenjacken sei es schwierig, Hersteller zu finden, die in Europa produzieren.
Ein deutsches Modeunternehmen, das lässige Strandbekleidung anbietet. Entspannt, fröhlich, unkonventionell. Mit dieser Idee will Andreas Adenauer im hiesigen Modemarkt neue Akzente setzen. Kostspielige und auffallende Marketingaktionen sind unter dem Namen Adenauer & Co. auch nicht zu erwarten. Der Kanzler-Enkel hat vor, die Produkte und die Firmengeschichte für sich sprechen lassen – und nicht teuer bezahlte Werbefiguren.
Eine Website mit Shopping-Funktion und die Präsenz in sozialen Medien sind dagegen Standard. Adenauer & Co. ist auf Twitter (rund 600 Follower) vertreten, hat einen eigenen Kanal auf Youtube und seit kurzem auch eine Facebook-Seite. Dort haben inzwischen über 3000 Nutzer den „Gefällt mir“-Knopf gedrückt.