Die "eine" Strategie gegen den Einsatz von Adblockern gebe es nicht, heißt es aus Hamburg. "Ähnliche Zielgruppen reagieren je nach den besuchten Seiten durchaus unterschiedlich", schränkt Dominik Reisig ein. Daher bietet Addefend inzwischen 85 Publishern unterschiedliche Lösungen an. So ist eine technische Umgehung der Adblocker-Sperre (Circumvention) genauso einsetzbar wie Direktansprachen an Nutzer, den Werbefilter beim Lesen der Inhalte zu deaktivieren (Consumer-Messaging) oder das Blockieren von Inhalten, sobald ein Nutzer mit Adblocker die Seite besucht (Content Blocking). Oder eine Mischform aus diesen Abwehrmechanismen.

In der Folge kann Reisigs Team bei der Auslieferung von Werbung auf den betreuten Websites im Schnitt vergleichbare Raten wie bei nicht blockierten Seiten erzielen. 

Noch nutzen die Deutschen kaum Adblocker beim mobilen Medienkonsum, der allerdings rapide anwächst. Beim Adblock Action Day der World Association of Newspapers and News Publishers (WAN-IFRA) kürzlich in Frankfurt war daher Tenor, dass Werbeblockaden auf Mobilgeräten auch hierzulande in den kommenden eineinhalb Jahren ein Thema werden. In China seien vorinstallierte Blocker längst Usus, berichtete "Heise.de" im Nachgang.

Beim Native Ads Camps am 10. März in Köln soll vor allem Native Advertising als krisensicherer Ersatz für klassische Display-Werbung und zukunftsweisendes Erlösmodell diskutiert werden. Maßgeschneiderte und geschickt ins Redaktionelle integrierte Reklame-Konzepte, die neue Wertschöpfungsketten für die digitale Werbebranche schaffen sollen. Hier gibt es mehr Infos zum Event.

Für Markenartikler stehen als Alternative zu Display-Werbung immer mehr neue Anzeigenformate zur Auswahl – wie aktuell die Instore Ads von Fact-Finder fürs Platzieren von Reklame in Suchergebnissen von Online-Shops. Das Ganze funktioniert so: Gibt ein Kunde eine Suchanfrage ein, werden bestimmte Markenprodukte höher in den Suchergebnissen platziert. Bei der Suche nach "Kaffeemaschine" erscheint dann beispielsweise die Nespresso-Maschine prominent in den oberen Suchergebnissen. Der Online-Händler bekommt für diese Platzierung in seinem Shop eine erfolgsbasierte Vergütung, die sich nach Cost-per-Click berechnet.


Autor: Petra Schwegler

Die @Schweglerin der W&V. Schreibt seit mehr als 20 Jahren in Print und Online über Medien - inzwischen auch jede Menge über Digitales. Lebt im Mangfalltal, arbeitet in München.