
Abonnentenwerbung beschäftigt die Verlage
Die vom Datenschutz bedrohte Abonnentenwerbung beschäftigt die Verlage weiterhin. Um Alternativen zur Abo-Gewinnung ging es beim BDZV-Fachtag "Verkaufsförderung im Internet".
Das Thema der vom Datenschutz bedrohten Abonnentenwerbung macht den Verlagen weiterhin Sorgen. "Hier wird mit Blick auf den Verbraucherschutz und jüngste Datenskandale weit übers Ziel hinausgeschossen", sagte Helmut Heinen, Präsident des Verlegerverbands BDZV, am Rande des hessischen Zeitungsverlegertags. Allein durch Wegzüge und Sterbefälle verringere sich die Auflage jährlich um bis zu zehn Prozent, was Werbepost oft ausgleichen könne.
Sollten Post- und Telefonwerbung mit der Datenschutznovelle wegfallen, müssen Verlage Alternativen entwickeln. Darum ging es beim BDZV-Fachtag "Verkaufsförderung im Internet". Das Netz biete Potenziale zur Generierung von Abos, so die Botschaft. So konnte die "Welt"-Gruppe die Zahl ihrer Online-Direktbestellungen um 95 Prozent steigern, nachdem sie den Online-Aboshop im Corporate Design der Marke relaunchte, mit Welt Online verzahnte und die Abobestellung vereinfachte, so dass es nur drei Klicks zum Abschluss brauche.
Es gebe zudem zahlreiche Möglichkeiten, außerhalb der eigenen Website Abo-Interessenten zu gewinnen, sagteSönke Jessen, Auflagenoptimierer von TBM Marketing. Partnerseiten könnten wie Sponsoren genutzt werden, Kooperationen mit Energieversorgern oder Wohnungsbauunternehmen seien ebenfalls sinnvoll.
Auch im Hinblick auf die multimedialen Möglichkeiten biete das Netz Vorteile. Die Oldenburger "Nordwest-Zeitung" etwa will Internet-Videos zum festen Bestandteil von Abo-Kampagnen machen und überlegt, Leser im Rahmen zum Einsenden eigener Videos rund um ein Aktionsthema aufzurufen.