
Abercrombie & Fitch bezahlt fürs Ausziehen
Die US-Modekette Abercrombie & Fitch bietet den Stars einer umstrittenen Reality-Show Geld an, damit sie Kleidung einer anderen Marke tragen.
Umstritten, aber sehr erfolgreich: Das Reality-Format "Jersey Shore", das MTV seit 2009 ausstrahlt, zeigt acht junge Italo-Amerikaner in den Sommerferien. Bei ihren Endlos-Partys, wilden Nächten und Streitereien werden sie rund um die Uhr von Kameras begleitet und bedienen dabei sämtliche Klischees,die muskelbepackten Machos und gut gebräunten Party-Ladys eben so anhaften. In den USA sorgte die Sendung für eine wilde Diskussion über Stereotype, aber auch für hohe Einschaltquoten. In Deutschland läuft das Format seit März auf MTV. Die aktuelle Staffel in den USA spielt in Florenz, Italien.
Die ersten Angebote für Werbeverträge für die Partyhelden ließen nicht lange auf sich warten. Doch die Modekette Abercrombie & Fitch hat offenbar ein Problem damit, dass die Reality-Stars, allen voran Michael "The Situation" Sorrentino, eine große Vorliebe für das Label haben. Das Unternehmen bot dem Italo-Amerikaner deshalb Geld an, damit er künftig Kleidung einer anderen Marke trägt, berichtet das "Wall Street Journal". Abercrombie & Fitch zeigt sich "beunruhigt" von der Verbindung zu "Jersey Shore". Die Show solle zwar nur unterhalten, aber die Assoziation mit der Sendung stehe "im Widerspruch zum Life-Style-Anspruch unserer Marke und könnte viele Kunden irritieren", begründet die Modefirma diesen Schritt.
Dabei hat Sorrentino selbst für einen Verkaufsschlager gesorgt. Seine Wortschöpfung "Fitchuation" prangt auf einem Shirt von Abercrombie & Fitch, das sich sehr gut verkauft. In den eigenen Werbekampagnen ist Abercrombie & Fitch übrigens nicht zimperlich. Immer wieder gibt es Beschwerden wegen nackter Models und Diskriminierung.