
ARD und ZDF planen Werbung in Online-Videothek
Bei ihrer Video-on-Demand-Plattform wollen die Öffentlich-Rechtlichen nicht auf Werbung verzichten.
Die umstrittene Online-Videothek von ARD und ZDF wird nicht auf Werbung verzichten. So sagte Eva-Maria Michel, Vize-Intendantin des WDR und Vorsitzende der Juristischen Kommission der ARD, gegenüber dem "Handelsblatt": "Werbung ist dabei nicht ausgeschlossen." Schließlich habe der Gesetzgeber festgehalten, dass den Töchtern der Rundfunkanstalten bei der kommerziellen Verwertung ihrer Spielfilme, Serien und Dokumentationen alle Einnahmequellen offen stünden.
Der WDR plant federführend für die ARD zusammen mit dem ZDF die Video-on-Demand-Plattform mit dem Arbeitstitel "Germanys Gold", die im kommenden Jahr an den Start gehen soll. Die Anstalten versprechen sich von der Vermarktung attraktiver Serien und Filme vor allem lukrative Einnahmen. Nach Meinungen der WDR-Justiziarin Michel, schreibt das Düsseldorfer Wirtschaftsblatt weiter, würden die neuen Einnahmen auch dazu beitragen, die Rundfunkgebühr gering zu halten.
Bislang bieten die beiden Sender nur eine werbefreie Mediathek an, in der sie Filme und Nachrichten eine Woche lang nach Ausstrahlung zum Abruf anbieten dürfen. Das wird sich mit der geplanten neuen Video-on-Demand-Plattform ändern: Über private Töchter dürfen die Öffentlich-Rechtlichen ihr Archiv auch zeitlich unbeschränkt vermarkten. Beim Kartellamt läuft seit Wochen eine Fusionskontrolle. Ein Veto der Wettbewerbshüter erwartet die ARD-Chefetage aber nicht. "Ich bin optimistisch, dass das Kartellamt das Vorhaben freigibt", so Michel. Im Gegensatz zum im März untersagten Videoportal mit dem Arbeitstitel "Amazonas" von ProSiebenSat1 und RTL hätte "Germany’s Gold" auf den relevanten Märkten keinen beherrschenden Einfluss.