
Experten legen Bericht vor:
ARD und ZDF könnten laut KEF bis zu 95 Millionen Euro einsparen
Pro Jahr - und die Gebührenkommission macht einige Bereiche aus, die ihr bei den Öffentlich-Rechtlichen viel zu teuer erscheinen.

Foto: ARD/ZDF
Bei ARD, ZDF und Deutschlandradio hält die KEF Einsparungen in Millionenhöhe bei der Produktion von Fernsehen und Hörfunk für möglich. Ein "Benchmark"“-Vergleich anhand der durchschnittlichen Produktionskosten pro Sendeminute habe ein mögliches Sparpotenzial von bis zu 96,5 Millionen Euro im Jahr ergeben, geht aus dem neuen Bericht der Gebührenkommission in Mainz hervor.
Davon betreffen 86,1 Millionen die ARD, 9 Millionen Euro das ZDF und 1,3 Millionen Euro das Deutschlandradio. Die Kommission prüft für die Länder den Finanzbedarf der öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten.
Hier sieht die KEF Potenzial zum Sparen: Bei den Ausgaben der Sender für IT (Informationstechnik) macht die Kommission ein Einsparpotenzial von 42,4 Millionen Euro im Jahr aus. Wenn noch die Beteiligungen hinzugerechnet werden, seien es sogar 74,5 Millionen Euro jährlich, hat eine Studie der Unternehmensberater von Ernst & Young ergeben. Die IT-Ausgaben lagen von 2013 bis 2015 im Schnitt bei insgesamt rund 400 Millionen Euro im Jahr.
Bisher sei zudem nicht substanziell erkennbar, dass die Produktionsbetriebe bereits wirtschaftlicher arbeiteten, kritisierte die KEF. Die öffentlich-rechtlichen Anstalten halten durchschnittliche Minutenkosten, wie die Kommission sie in ihrem Bericht als Vergleichsmaßstab gewählt hat, für nicht geeignet und fordern eine differenzierte Analyse.
Die Länder überlegen derzeit, ab 2017 den Beitrag von derzeit 17,50 Euro um 30 Cent pro Haushalt und Monat zu senken, aber dann ab 2012 den großen Zuschlag auf über 19 Euro Rundfunkbeitrag zu wagen. In diesem Zusammenhang hatten Politiker und Kritiker des Systems immer wieder auf Einsparpotenziale verwiesen, die noch einberechnet werden müssten.
dpa/W&V Online