ARD nimmt junge Zuschauer crossmedial ins Visier
Am 20. April legt das Erste mit der neuen Vorabendserie "Eine für alle - Frauen können's besser" los. Die ARD erhofft sich viel junge Zuschauer - und umgarnt sie erstmals mit Hilfe der Webguerillas vorab im Netz.
Für die ARD geht es ab dem 20. April um eine ganze Menge: Mit der neuen Vorabendserie "Eine für alle - Frauen können's besser" will das Erste Marktanteile gegen 19 Uhr zurückgewinnen und vor allem junge Zuschauer an sich binden. Damit just die Jüngsten auch über das Vorhaben informiert werden, bewirbt die ARD eine Vorabendserie erstmals viral im Netz vorab. Die virale Teaserkampagne wird am 1. April starten, klassische Werbung wenige Tage später. Verantwortliche Agentur ist Hello, München. Die Teaserkampagne wird von den Münchner Webguerillas unter der Führung von Geschäftsführer David Eicher betreut; verantwortlich zeichnet dort Lisa Lupperger als Senior Project Manager.
Thema der Viralkampagne werden die Finanz-Investoren, die "Heuschrecken", sein, die eine wichtige Rolle in der Serie spielen. Akteurin ist nämlich Lilli Lemcke, Schweißerin, verheiratet, zwei Kinder. Als "Heuschrecken" drohen, die Wetzmann-Werke, ihren Arbeitgeber, zu zerschlagen, will sie gemeinsam mit ihren Freundinnen ihre Arbeitsplätze und ihr gewohntes Leben bewahren.
Die Kampagen im Netz setzt auf Social-Media-Präsenz (Facebook, Xing, MySpace, StudiVZ), auf einen Blog sowie Online-Displaywerbung auf verschiedenen Seiten im Netz in frauenaffinen Umfeldern. Geschaltet werden dort zehn Motive. Hinzu kommt dann eine Microsite, die die Investorenfirma in der Serie fiktiv nahebringen soll. Mit dabei: ein Kündigungsgenerator und eine "Heuschreckenpatenschaft". Es wird von der ARD zusätzlich eine eigene Website zur Serie geben. Den Media-Etat betreut Pilot Media Hamburg.
Der Druck auf die ARD, dass die neue Vorabendserie ankommt, ist groß. Vorgänger auf dem werktäglichen Sendeplatz um 18.50 Uhr war unter anderem im vergangenen Jahr Bruce Darnell mit seiner Typ-Beratungsreihe, die bei den Zuschauern durchgefallen war. Aktuell hat NDR-Intendant Lutz Marmor gegenüber "epd" eingeräumt, dass der Vorabend im Ersten "ein drängendes Problem" sein. "Mit der Serie 'Eine für alle - Frauen können's besser' wird da jetzt etwas Neues versucht. Da stehen wir unter Druck, nicht nur wegen der allgemeinen Marktanteile, sondern auch wegen des Anspruchs, dort junge Zuschauer für uns zu gewinnen", so Marmor. Wichtig ist die Sendestrecke, da die ARD in ihrem Umfeld werben darf.