Vertrag verlängert:
ARD lässt sich Talks nicht nehmen - und verlängert auch mit Jauch
Es ist vollbracht: Nach Sandra Maischberger, Anne Will und Frank Plasberg wird die ARD auch mit Talkmaster Günther Jauch verlängern.
Trotz wiederholter Kritik an der Talk-Schwemme im Ersten: Auch Günther Jauch wird über das Jahr 2014 hinaus dem Sonntagabend in der ARD nach dem "Tatort" seinen Stempel aufdrücken. Der 57-jährige Moderator und Produzent hat mit dem zuständigen NDR die Verlängerung der Zusammenarbeit von Mitte 2014 bis Ende 2015 vereinbart. Jauch, seit September 2011 für die ARD als Talkmaster im Einsatz, und der NDR bestätigen am Dienstag der Nachrichtenagentur "dpa" einen entsprechenden Bericht der Berliner Tageszeitung "Der Tagesspiegel". Der NDR-Rundfunkrat muss dem Vertragswerk noch seine Zustimmung geben.
"Tatsächlich möchten der NDR und ich die Zusammenarbeit gern fortsetzen", so Jauch gegenüber "dpa". "Mit entsprechend einvernehmlichen Gesprächen sind wir auch durch." Ein Sprecher der Hamburger ARD-Anstalt bestätigt, dass man sich mit Jauch über die "Fortsetzung der erfolgreichen Zusammenarbeit" einig sei. Dem Rundfunkrat wolle man nicht vorweggreifen. "Wir gehen von einer insgesamt einvernehmlichen Verlängerung von "Günther Jauch" aus", heißt es. Der künftige Vertrag sieht laut NDR 43 Sendungen vor, die vom Herbst 2014 bis Ende Ende 2015 zu sehen sein werden. Zu weiteren Details wollen weder der Sender noch Moderator Jauch, der die Talkshow mit seiner Firma Information & Unterhaltung I & U auch produziert, momentan Stellung nehmen - auch nicht, ob die ARD-Verlängerung Einfluss auf Jauchs RTL-Engagement hat. Jauch hatte den Sonntagabendsendeplatz 2011 von Anne Will, die auf den späten Mittwoch auswich, übernommen. Ein erstes Engagement war Anfang 2007 gescheitert, als Jauch sich nach diversen Konflikten innerhalb der ARD (Stichwort "Gremlins") um seine Verpflichtung zurückzog.
Die ARD hat bereits ihre Verträge mit den anderen Abend-Talkern - Anne Will, Sandra Maischberger und Frank Plasberg - verlängert. Einzig Reinhold Beckmann, bislang immer donnerstagabends auf Sendung, wird ab Herbst nicht mehr als Talker im Einsatz sein, sondern sich anderen Projekten widmen. So wird die Zahl der Talks in der ARD zwar von fünf auf vier sinken; Kritikern – auch in den eigenen Reihen – erschien selbst diese Anzahl zu hoch. Ihnen kann man teils die Quoten der Spättalks entgegenhalten, die 2013 zumeist besser waren als im Vorjahr.
Vier der fünf Gesprächssendungen im Ersten steigerten im vergangenen Jahr ihre Marktanteile im Vergleich zum Vorjahr: "Günther Jauch" verbuchte auch dank der guten Vorgabe durch die "Tatort"-oder "Polizeiruf 110"-Krimis mit durchschnittlich 4,86 Millionen Zuschauern (17,0 Prozent Marktanteil) den höchsten Wert pro Ausgabe. Im Vorjahr waren es noch 4,57 Millionen Zuschauer (15,8 Prozent). Höhere Marktanteile verbuchten auch "Hart aber fair" mit Frank Plasberg (10,6 Prozent nach 9,7 Prozent), "Anne Will" (10,6 statt 10,2 Prozent) und "Beckmann" (7,6 statt 7,2 Prozent). Lediglich bei Menschen bei Maischberger" lag der Marktanteil (11,2 Prozent) unter dem Vorjahreswert von 11,8.
ps/dpa