
ARD drückt sich vor neuem Vorabend
Entscheidung verschoben: Den Vorabendplatz von Jörg Pilawa bestückt bis Jahresende Florian Weber mit.Entschieden ist indes das neue Fußball-Live-Trio aus Beckmann, Delling und Scholl.
Die ARD-Verantwortlichen haben offenbar noch keine zündende Idee, was nach dem Weggang von Jörg Pilawa künftig um 19.20 Uhr zu sehen sein soll. Fürs Erste steht fest: "Das Duell im Ersten" mit Florian Weber wird bis Jahresende verlängert und kommt ab 3. September im Doppelpack. Das Spiel um 100.000 Euro komme täglich in zwei Folgen ins Programm, jeweils dienstags bis freitags um 18.50 und um 19.20 Uhr, teilt die ARD rund um die Intendantensitzung in Frankfurt mit. Damit können sich die Programm-Granden noch ein bisschen mehr Zeit lassen, um nach diversen erfolglosen Versuchen einen neuen Vorabend-Magnet für das werbefinanzierte Umfeld zu finden. Die Marktanteile des Weber-Duells muss das Erste bis dahin hinnehmen; "Das Duell im Ersten" haben der ARD zufolge ab April im Durchschnitt 1,70 Millionen Zuschauer gesehen bei einem Gesamtmarktanteil von 8,5 Prozent. Bei Frauen ab 14 Jahren liege der Durchschnitt bei 10,5 Prozent. Die meistgesehene Sendung in diesem Zeitraum habe 2,00 Millionen Zuschauer oder 9,2 Prozent Marktantei, so die ARD.
Entschieden ist indes die Frage, wer künftig Live-Fußball im Ersten präsentiert. Reinhold Beckmann und Gerhard Delling werden zukünftig die Live-Fußballspiele im Ersten moderieren; an ihrer Seite: ARD-Experte Mehmet Scholl. Nachdem sich Günter Netzer mit der WM in Südafrika als Experte verabschiedet, setzen die beiden Sportjournalisten und der ehemalige Nationalspieler ihre Arbeit fort. Auch das Duo Gerhard Delling und Mehmet Scholl soll live zu sehen sein.
Die ARD-Spitze hat sich in Frankfurt zudem mit dem neuen Gebührensystem auseinandergesetzt. Die ARD erwartet keine Mehreinnahmen durch den Modellwechsel hin zu Haushaltsabgabe, den die Länder Anfang Juni für 2013 verabredet haben. Der ARD-Vorsitzende Peter Boudgoust stellt klar: "Am Ende wird bestenfalls eine schwarze Null stehen. Angebliche Mehreinnahmen von eine Milliarde Euro, die in manchen Blättern die Runde machen, sind völlig illusorisch. Schon die Kommission zur Ermittlung des Finanzbedarfs (KEF) würde dafür sorgen, dass zusätzliche Erträge wieder mit unserem Bedarf verrechnet werden."