ARD-Chefredakteur wird Talkshows koordinieren
ARD-Chefredakteur Thomas Baumann soll die Talk-Flut in der ARD in den Griff bekommen - "koordinieren", lautet die Ansage..
Um die Talk-Flut in den Griff zu bekommen, werden die Talkshows in der ARD zur Chefsache. ARD-Chefredakteur Thomas Baumann wird von Herbst an die Gesprächssendungen des Ersten koordinieren. Der 49-Jährige soll darauf achten, dass es künftig bei Gästeauswahl und Themensetzung nicht zu vermeidbaren Überschneidungen kommt. Ein ARD-Sprecher bestätigt der Nachrichtenagentur "dpa" am Mittwoch einen Bericht der "Süddeutschen Zeitung". Baumann werde aber nicht in die redaktionelle Arbeit eingreifen, betont der Sprecher. Schon zu Jahresbeginn ist durchgesickert, dass eine gemeinsame Datenbank in Planung ist, auf die alle Redaktionen Zugriff haben. Darin sollen geplante Themen und angefragte Gäste eingetragen werden.
Koordination ist nötig. Die neue Talksaison wird bei dem öffentlich-rechtlichen Sender am 31. August eingeläutet. Dann kehrt Anne Will aus ihrer Sommerpause zurück und soll erstmals an einem Mittwoch moderieren. Günther Jauch übernimmt dann ab dem 11. September ihren Sendeplatz am Sonntag – und stockt die Zahl der ARD-Talker auf fünf auf. Reinhold Beckmann soll den Planungen zufolge am 1. September seinen neuen Stammplatz am Donnerstag einnehmen. Zur Talkshow-Riege der ARD zählen neben Jauch, Will und Beckmann noch Frank Plasberg ("Hart aber fair"), der künftig montags antreten wird, sowie Sandra Maischberger ("Menschen bei Maischberger"), die ihren Dienstagsendeplatz behält. Plasbergs und Maischbergers Starttermine sind noch offen.
Zuletzt hat es wiederholt Kritik am bereits bestehenden Talkprogramm der ARD gegeben, da sich viele Themen und Gäste wiederholen würden. "Oft sind Dubletten aber sogar erwünscht. Etwa wenn es darum geht, gravierende Themen von verschiedenen Seiten zu beleuchten", so der ARD-Sprecher. Dennoch sollten Dopplungen künftig vermieden werden.