ADC 2012: Heimat holt sich den Grand Prix für die CNN Ecosphere
Beim diesjährigen ADC Festival in Frankfurt prescht vor allem eine Agentur nach vorn: Heimat aus Berlin. Die Kreativen sichern sich den Grand Prix für den Kunden CNN und lassen die Konkurrenz hinter sich. Hier geht es zu den Ergebnissen von Deutschlands größtem Kreativ-Wettbewerb.
Der strahlende Sieger des ADC Festivals auf dem Frankfurter Messegelände heißt: Heimat. Die Berliner Kreativschmiede sichert sich den Grand Prix mit der Arbeit „CNN Ecosphere“ für das Turner Broadcasting System, die auf bunte Weise Nachrichtenströme im Netz visualisiert. Die Berliner haben das Online-Projekt anlässlich der UN-Klimakonferenz COP 17 in Durban letztes Jahr lanciert.
Mit dieser Arbeit gewinnt Heimat insgesamt neun Nägel, je drei in Gold, Silber und Bronze. ADC-Präsidiumsssprecher Jochen Rädeker kommentiert die Grand-Prix-Entscheidung so: „Diese Arbeit zeigt eine Kreativität, die die Welt verändern kann.“ Auch die zweiterfolgreichste Idee des Wettbewerbs stammt aus der Feder von Heimat. Das Projekt „Im Angesicht des Marathon“ für Adidas bringt den Berlinern sieben Nägel, einen davon in Gold.
Unterm Strich nimmt Kreativchef Guido Heffels fünf goldene Nägel mit in die Heimat, ein Rekordergebnis für seine Agentur. Nie zuvor hat Heimat auf dem ADC so viel gewonnen. Auf die Frage hin, ob sein Haus womöglich die neue Nummer Eins im Ranking der Kreativhäuser in Deutschland werden könnte, winkt der Top-Kreative ab. Es sei nicht sein Ziel, sich an der Spitze festzusetzen. Auch einen Vergleich mit Branchenprimus Jung von Matt lehnt er ab. Seinen Stolz auf die hervorragende Ausbeute kann der Top-Kreative dennoch nicht verhehlen.
Hinter Heimat reiht sich die Konkurrenz von Jung von Matt und Serviceplan ein, die beide je drei goldene Nägel gewinnen. Auch Scholz & Friends (2), das Atelier Markgraph (2), die Architekten Kaufmann, Theilig + Partner (2), KolleRebbe (1), Schmidhuber & Partner (1), das KMS Team (1) und die Magazine der "Zeit" (1) und der "Süddeutschen Zeitung" (1) nehmen Gold mit nach Hause.
Der diesjährige ADC belege vor allem, „wie wichtig kreative Ideen für die Gesamtwirtschaft sind“, betont ADC-Präsident Jochen Rädeker vor der Preisverleihung. Jury-Chairman Hartmut Esslinger fordert ebenfalls „mehr Kreativität in der Gesellschaft“. Vor den in diesem Jahr ausgezeichneten Kreativleistungen zeigt Esslinger hohen Respekt. Der 67-jährige Designer und Gründer von Frog Design weist aber daraufhin, dass Design-Jurys wesentlich strengere Bewertungskriterien haben, als der ADC.
Stephan Vogel, Ogilvy-Kreativchef und Jury-Vorsitzender bei den ADC Junior Days, findet es „unglaublich, welche kreative Kraft in den Nachwuchsarbeiten steckt.“ An die kreativen Newcomer konnten er und seine Jury bereits gestern im Hafen 2 in Offenbach 7 goldene, 19 silberne und 38 bronzene Nägel verleihen.
Die Zahl der eingesandten Arbeiten lag dieses Jahr bei 6.600, verteilt auf 2.838 Einsendungen. Das ist ein leichter Rückgang zu 2011. Im letzten Jahr waren bei Deutschlands größtem Kreativwettbewerb noch 2.950 Pappen eingegangen. Dafür bringt die ADC-Jury dieses Jahr etwas mehr Nägel unters Werbevolk. Sie verleiht insgesamt 19 Mal Gold (2011: 15), 73 mal Silber (2011: 77) und 131 mal Bronze (2011: 127) sowie 237 Auszeichnungen (2011: 266).
Die Liste mit allen Gewinnern können Sie am Ende dieser Meldung als PDF herunterladen. Eine ausführliche Analyse des Kreativgipfels lesen Sie in der nächsten Ausgabe der W&V.