9Live: Am Dienstag hat es sich ausgespielt
Ende Mai endet bei 9Live der Live-Sendebetrieb. Wie die Zukunft des ProSiebenSat.1-Mitmachsenders aussieht - noch unklar.
Am kommenden Dienstag, 31. Mai, ist Schluss mit dem bisherigen 9Live. Dann stellt ProSiebenSat.1 den Live-Sendebetrieb ein – nach knapp zehn Jahren Anrufspielen und jeder Menge Ärger mit den Medienwächtern. Was danach wird, ist noch offen. Alle Optionen würden geprüft, heißt es immer wieder – bis hin zum Verkauf. Ab Juni gibt es erst einmal Fiction aus der Konserve des Mutterkonzerns ProSiebenSat.1 - "bis auf Weiteres", wie es heißt.
Der Schnitt hat sich seit Langem angedeutet - und seit März hat ihn Konzernlenker Thomas Ebeling auch offen zu den Problemen mit 9Live bekannt. Ebeling wörtlich: "Mit dem jetzigen Geschäftsmodell kann man leben - aber es ist kein attraktives Leben." Bußgelder und Betrugsvorwürfe haben sich in den vergangenen Jahren gehäuft und Verfahren mit den Landesmedienanstalten nach sich gezogen. Die Verschärfung der Regeln für TV-Gewinnspiele haben dann auch noch am Umsatz massiv genagt - allein im ersten Quartal 2011 sind die Erlöse um gut ein Drittel auf 9,2 Millionen Euro zurückgegangen.
Im September 2001 war 9Live unter der Regie der Medienmanagerin Christiane zu Salm - heute Christiane Kofler - entstanden - und von Beginn an umstritten, wenn auch zunächst durchaus wirtschaftlich erfolgreich. Das hat sich erledigt. Und ProSiebenSat.1-Chef Ebeling fackelt nicht lange, wenn es sinkende Umsätze geht. Wie es mit den rund 60 9Live-Kollegen weitergeht, ist unklar.
ps/dpa