Burda begründet die Stellenverlagerung im großen Stil mit dem "sukzessiven Ausbau des Berliner Standorts" und auch den Erfahrungen mit dem jüngsten Teilumzug im Frühjahr 2014. Weiter hießt es: "Gleichzeitig reagiert Focus auf die veränderte Funktion von Nachrichtenmagazinen im heutigen Medienkonsum und bewegt sich tendenziell weg vom aktualitätsgetriebenen, hin zum einordnenden, vertiefenden Journalismus." Dafür soll das oben erwähnte neue Netzwerk aus freien Autoren sorgen. BurdaNews-Geschäftsführer Burkhard Graßmann wird in der Mitteilung so zitiert:

"Nachrichten werden heute längst nicht mehr nur in gedruckter Form verbreitet. Dadurch hat sich die Rolle von aktuellen Magazinen verändert. Auch die Anforderungen an die Arbeitsweise von Journalisten und Redaktionen wandeln sich grundlegend. Diese Redaktionsreform und die weitere Stärkung des Berliner Standorts sind daher als Investitionen in die Zukunft zu verstehen."

Burda wolle das Magazin "langfristig profitabel und somit journalistisch unabhängig halten". Dafür seien diese Veränderungen notwendig, so Graßmann. Es sei zudem ein "erstrebenswertes Alleinstellungsmerkmal, das Nachrichtenmagazin aus der Hauptstadt zu sein". Reitz fügt hinzu, dass "Focus" im Jahr 24 seiner Existenz noch einmal durchstarte. Der Titel kämpft seit Jahren mit sinkenden Auflagen und Anzeigenerlösen. Binnen eines Jahrzehnts hat "Focus" ein Drittel seiner Auflage eingebüßt, wie die IVW-Zahlen verdeutlichen.


Autor: Petra Schwegler

Die @Schweglerin der W&V. Schreibt seit mehr als 20 Jahren in Print und Online über Medien - inzwischen auch jede Menge über Digitales. Lebt im Mangfalltal, arbeitet in München.