TechTäglich:
46-Millionen-Quantensprung für Apple Pay und Sparkasse
Vor dem Mittagessen die wichtigsten Meldungen des Tages – das ist TechTäglich, die Technik-Kolumne von W&V. Heute mit dem dem Apple-Pay- und Sparkassen-Quantensprung sowie der Spotify-Tiktok-Kooperation.
46-Millionen-Quantensprung für Apple Pay und Sparkasse
Ab sofort können Girocard-Kunden der Sparkasse auch Apple Pay nutzen. Es ist das erste Mal, dass deutsche Nutzer die Girocard direkt im Online-Shopping einsetzen können, um "einfach, sicher und vertraulich zu bezahlen". Gut für beide Partner: Allein 46 Millionen Girocards der Sparkassen sind im Umlauf. Die Girocard gilt als das führende bargeldlose Zahlverfahren in Deutschland.
Die Freischaltung ist bereits erfolgt – sowohl für die App als auch fürs Online-Portal. Für Kunden erfolgt damit der nächste logische Schritt: Schon länger war die Apple-Pay-Bezahlung mit der Girocard möglich. Diese war allerdings auf Offline-Einkäufe beschränkt. Die Online-Funktionalität ist neu.
Bereits zum Start werden viele deutsche Onlineshops bereitstehen. Die Sparkasse hat dabei unter anderem Flixbus, MediaMarkt, Bolt, Wolt, TooGoodToGo, GetYourGuide und Lieferando als Partner gewonnen. Auch mehrere Nahverkehrsunternehmen, darunter der Münchner Verkehrs- und Tarifverbund (MVV), der NahverkehrsVerbund Schleswig-Holstein (NAH.SH) sowie die VAG Nürnberg akzeptieren laut Sparkasse Apple Pay. Als Nachrücker werden Booking.com, der Juwelier Christ, Cyberport, der dm Drogeriemarkt und die Berliner Verkehrsbetriebe (BVG) genannt. Alle diese Unternehmen würden das Bezahlen im Web "ab Sommer" anbieten.
Apple Pay war im Dezember 2018 in den deutschen Markt gestartet. 2019 folgte Österreich. In den USA gibt es das Bezahlsystem bereits seit 2014.
Live-Daten der Deutschen Bahn neu in Google Maps
Feiner Zug für alle Kunden: Die Deutsche Bahn und Google Maps kooperieren. Diese Partnerschaft macht die Reiseplanung von Millionen Bahnfahrern einfacher. Dazu liefert Google Maps Echtzeitinformationen für rund 800 tägliche ICE/IC/EC-Zugfahrten der Deutschen Bahn.
Verfügbar sind die Daten auf zwei Wegen: zum einen in Google Maps und zum anderen über einen Ticketlink-Button in der Google Maps App, der dann sogar auf die Plattformen der Deutschen Bahn für die Ticketbuchung umleitet. Google liefert aktuelle Ankunfts- oder Abfahrtszeiten sowie Servicehinweise zu den einzelnen Zügen – vom Gleiswechsel bis hin zu Fahrplanänderungen oder der Anzeige von Umleitungen.
Und keine Sorge! Wer denkt, dass die Daten so verspätet aufschlagen wie mancher Zug – das wird nicht passieren. Die beiden Funktionen wurden vorab gemeinsam mit der Hamburger Hochbahn AG im Hamburger Verkehrsverbund eingeführt und getestet. Die Infolage in Google Maps wird also stabil sein.
Im Google-Blog finden sich weitere Infos zu der neuen Kooperation.
Jeder mit jedem: Deezer mit Google, Spotify mit Tiktok
Tag der Partnerschaften, so können wir das heutige TechTäglich auch untertiteln: Neben dem Deal zwischen Deutscher Bahn und Google Maps und der oben erwähnten Zusammenarbeit von Sparkasse und Apple Pay erwähnen wir auch noch kurz den neuen Vorteil der Gratis-Nutzer von Deezer: Musik und Podcasts lassen sich ab sofort auf smarten Lautsprechern und Displays von Google Home und Google Nest hören. Wer diese smarten Speaker besitzt, muss Deezer nur als Standard-Musikdienst in der Google Home App einstellen. Die Option stand bisher nur für Premium- und Family-Kunden von Deezer bereit.
Noch etwas bemerkenswerter ist die Koalition zwischen Schweden und China: Spotify und Tiktok sind jetzt Partner und feiern das mit einem Geschenk für User. "Berechtigte Mitglieder der Tiktok-Community" erhalten in Deutschland vier Monate Spotify Premium kostenlos. Wer älter als 18 ist und zuvor kein Premium-Abo des Streamingdienstes genutzt hat, wird mit einem Code beglückt. Über diesen lassen sich vier Gratis-Monate Spotify abrufen.
Zweite Stufe des gemeinsamen Deals: 13 offizielle Tiktok-Playlists auf Spotify liefern den passenden Soundtrack zu aktuellen Trends und beliebten Genres der Tiktok-Community. Im deutschsprachigen TikTok-Channel von Spotify versammeln die Partner außerdem "exklusive Videos zu neuen und beliebten Podcasts, aktuelle Kampagnen sowie Videos mit verschiedenen Künstlern".
Hightech-Rucksack jagt Gangster in die Flucht
Eine neue Kickstarter-Kampagne hat das Potenzial zum Blockbuster, auch wenn es sich auf den ersten Blick "nur" um einen Rucksack handelt. Der "Seeon 180° Backpack" ist ein Bodyguard in Form eines dritten Auges. Für Smartphone, Tablet oder Laptop integrieren die Macher, die drei Jahre an dem Gadget gebastelt haben, Akkupack und Solar-Panel in den Rucksack. Das Highlight ist aber ein intelligenter Sensor mit Sicherheits-Kamera, der bei Attacken von Gangstern Alarm schlagen kann, vor allem wenn der Träger oder die Trägerin verfolgt oder angegriffen wird. Die dazugehörige App zeigt die Bewegtbilder, die sich hinter dem Rücken des Trägers abspielen. Das dient auch als Beweismaterial für die Polizei.
Dank des eingebauten GPS-Moduls kann man die aktuelle Position auch immer mit Freunden teilen. Entwickler Nassim Alkhallil erklärt, dass sowohl bedrohliche Personen als auch Autos oder andere gefährliche Objekte von dem Rucksack erkannt werden: "Nähert sich eine Person von hinten, wird sie vom Bewegungssensor erfasst und die Videokamera schaltet sich automatisch ein. Die Elektronik analysiert die Situation: Wird sie als gefährlich eingestuft, erfolgt eine Warnung des Trägers über sein Smartphone. Je nach individueller Einstellung kann direkt ein Notruf oder eine Positionsangabe über das Handy abgesetzt werden. Der Nutzer entscheidet, ob eine mehrstufige Alarmierung erfolgen soll. Der Rucksack kann das Bild aufs Handy übertragen und der User einen Alarm auslösen oder der Rucksack bringt die LEDs zum Blinken und verunsichert mit einem gleichzeitigen Warnton mindestens den Angreifer oder schlägt ihn sogar ganz in die Flucht."
Schon mal vormerken: Am 27. Juli wird die Kickstarter-Kampagne starten. Ziel ist es, 25.000 Euro zu sammeln. Dann startet die Produktion. Der Plan: Ab Herbst soll der Anti-Gangster-Rucksack bei allen finanziellen Unterstützern ankommen.
"Gangnam Style" wegen Corona verboten
In Südkorea gelten bei über 1000 Neuinfektionen pro Tag an vielen Orten nun strengere Corona-Regelungen. In Fitnessstudios darf zum Beispiel keine zu schnelle Musik mehr gespielt werden. Es sind nur noch Songs mit weniger als 120 BPM erlaubt. Damit ist der Mega-Kult-Hit "Gangnam Style" des Rappers Psy komplett auf Eis gelegt. Zu große Corona-Gefahr! Der Song im Highspeed-Tempo kommt auf 132 Beats per minute.
Die Behörden erklärten, zu heftiges Atmen erhöhe die Wahrscheinlichkeit, Corona-Viren auszustoßen oder einzuatmen. Auf Laufbändern darf nur noch mit bis zu 6 km/h gerannt werden. Einziger Trost: Der aktuelle Nr.1-Hit weltweit, "Butter", fährt mit 110 bpm mit angezogener Handbremse und ist somit noch beim Fitnesstraining in Südkorea erlaubt.
Damit wünsche ich einen sportlichen Mittwoch, bis morgen bei TechTäglich.