Werbemarkt-Prognose von Global Magna:
2017 wird Digital weltweit der größte Media-Kanal
Die digitalen Medien treiben das Wachstum der weltweiten Werbemärkte voran. Und sichern sich laut einer Prognose von Magna Global in zwei Jahren den größten Anteil am Werbemarkt.
Die Zukunft ist digital und mobil, das Jahr 2017 markiert diese Zeitenwende: Dann fließen weltweit die meisten Werbespendings in die digitalen Kanäle, die damit erstmals alle anderen Medien überflügeln. So zumindest prognostizieren es die Experten der Mediaagentur Magna Global (IPG Mediabrands) in ihrer halbjährlichen Vorhersage der künftigen Werbespendings. Der Anteil der digitalen Medien am weltweiten Werbemarkt soll in zwei Jahren 38 Prozent betragen, so ihre Prognose. TV rutscht dann mit einem Marktanteil von 37 Prozent auf den zweiten Rang.
Auch 2015 ist das Internet das am stärksten wachsende Werbemedium, die Spendings steigen laut Magna Global weltweit um 17 Prozent auf 160 Milliarden US-Dollar. Diese Entwicklung setzt sich 2016 mit einem Plus von 13,5 Prozent fort, angetrieben vor allem von mobiler Werbung (+ 42 Prozent), Videowerbung (+35 Prozent) und sozialen Formaten (+31 Prozent). Bannerwerbung wird dagegen weiter von Adblockern ausgebremst. 33 Prozent der Digital-Spendings fließen aktuell in mobile Werbung, 2018 soll sich dieser Anteil auf 55 Prozent erhöhen.
Rund 503 Milliarden Dollar investieren Unternehmen 2015 weltweit in Werbung. Der Zuwachs um 3,2 Prozent fällt gegenüber 2014 jedoch geringer aus, im vergangenen Jahr stiegen die weltweiten Werbeausgaben um 4,6 Prozent. Für 2016 sagen die Magna-Global-Experten wieder ein stärkeres Wachstum voraus - konkret ein Plus von 4,6 Prozent auf 526 Milliarden Dollar. Dann machen sich die Wahlen in den USA, die Fußball-Europameisterschaft und Olympia 2016 in Brasilien bezahlt. Davon profitiert dann auch TV mit einem Plus von 3,8 Prozent.
2015 stagnieren die weltweiten Ausgaben für TV-Werbung bei 193 Milliarden Dollar. Auch Radio kann nicht zulegen und verweilt bei 32 Milliarden Dollar. Wachstumstreiber sind die digitalen Medien, während die klassischen Medien insgesamt ein Minus von 2,2 Prozent auf 393 Milliarden Dollar verzeichnen. Vor allem die Printmedien verlieren an Boden: Die Werbeinvestitionen in Zeitungen sinken um 8,6 Prozent auf 61 Milliarden Dollar, Magazine müssen einen Rückgang um 10,1 Prozent auf 25 Milliarden Dollar verkraften. Ein Zuwachs von 17 Prozent in digitale Out-of-Home-Medien verhilft den Außenwerbern weltweit zu einem Wachstum von 2,6 Prozent auf 30 Milliarden Dollar. Auch Kino legt zu: Um 9 Prozent auf drei Milliarden Dollar.
Weltweite Werbeinvestments: So entwickeln sich die Media-Kanäle (in Prozent)
In den USA wird Digital schon 2016 das Nummer-Eins-Werbemedium mit einem Werbemarktanteil von 38,5 Prozent. 68 Milliarden Dollar fließen dann laut Prognose in die digitale Kanäle (TV: 66 Milliarden Dollar). 2015 wächst dort der Gesamtmarkt um 2,1 Prozent auf 167 Milliarden Dollar.
In Westeuropa steigen die Werbespendings im zweiten Jahr in Folge wieder und legen um 2,9 Prozent auf 110 Milliarden Dollar zu. Damit ist der hiesige Werbemarkt wieder auf dem Stand von 2007. Vor allem die Werbemärkte in Großbritannien und Spanien tragen zu diesem Wachstum bei, während die Werbespendings in Frankreich und Italien sinken. In Deutschland wächst der Werbemarkt moderat (+2 Prozent). Großbritannien löst Deutschland als größten Werbemarkt in Europa ab, weltweit ist er hinter den USA, China und Japan dann der viertgrößte. Für 2016 sagt Magna Global für Westeuropa ein Plus von 2,5 Prozent voraus.
Die Top-Ten-Werbemärkte
73 Märkte analysierte Magna Global, in elf gingen die Werbespendings 2015 zurück, darunter sind Russland, Finnland, Frankreich, Griechenland, Peru und Singapur. 2016 erwartet Magna Global rückläufige Werbeinvestitionen nur noch in vier Märkten.