
Einschaltquoten:
1000. "Tatort" mit Top-Quoten
11,46 Millionen - jeder dritte Fernsehzuschauer - waren dabei, als Axel Milberg und Maria Furtwängler ins "Taxi nach Leipzig" stiegen. Im Social Web gab es viel Resonanz - und sehr viel Gemecker.

Foto: NDR/Meyerbroeker
11,46 Millionen - jeder dritte Fernsehzuschauer - waren dabei, als Axel Milberg und Maria Furtwängler Sonntagabend in der ARD ins "Taxi nach Leipzig" stiegen. Im Social Web gab es viel Resonanz für den 1000. "Tatort".
Zwar keine Rekordquoten - die zehn erfolgreichsten "Tatort"-Folgen hatten alle deutlich über 13 Millionen Zuschauer; auf Platz eins liegt eine Folge mit Horst Schimanski (Götz George) von 1991 mit 16,68 Millionen Zuschauern (52,3 Prozent) - aber am 13. November mit weitem Abstand Quotensieger. Der Marktanteil lag bei 30,3 Prozent.
Sogar die jüngeren Zuschauer waren gern dabei: 3,74 Millionen der 14- bis 49-Jährigen sahen zu (26,3 Prozent). Und auch die Dokumentation "Sonntagsmörder" über "Tatort"-Geschichte, die das Erste am Sonntagabend gleich im Anschluss zeigte, hatte noch 4,82 Millionen Zuschauer (16,1 Prozent).
Das ZDF hatte ab 20.15 Uhr mit "Rosamunde Pilcher: Erdbeeren im Frühling" 4,95 Millionen Zuschauer ein (13,1 Prozent). Bei RTL gab es ausgesprochen gute Quoten für die Formel 1: Den Großen Preis von Brasilien verfolgten schon ab 17.10 Uhr im Schnitt 6,83 Millionen Zuschauer (24,2 Prozent) - RTL zufolge war das die beste Formel-1-Quote seit drei Jahren. Die ursprünglich für 20.15 Uhr geplante Komödie "22 Jump Street" verschob sich wegen des Rennens etwas nach hinten und kam nur auf 1,74 Millionen (4,9 Prozent).
Sat.1 und die Castingshow "The Voice of Germany" kamen auf 3,71 Millionen Zuschauer (10,5 Prozent). Auf Vox sahen 2,11 Millionen (6,7 Prozent) die Kochshow "Grill den Henssler". "Die Tribute von Panem - The Hunger Games" von 2012 auf ProSieben erreichten dagegen nur auf 1,70 Millionen (5,1 Prozent).
Im Jahresdurchschnitt liegt das ZDF unter den deutschen TV-Sendern zum jetzigen Zeitpunkt mit einem Marktanteil von 13,1 Prozent vorn. Es folgt das Erste mit 12,3 Prozent vor dem privaten Marktführer RTL mit 9,8 Prozent. Dahinter liegen Sat.1 (7,3 Prozent), Vox (5,2 Prozent) und ProSieben (5,1 Prozent) gefolgt von Kabel eins (3,8 Prozent), RTL II (3,5 Prozent) und Super RTL (1,8 Prozent).
"Tatort"-Humor im Social Web
Auch in den sozialen Medien war der Jubiläums-"Tatort" ein großes Thema - sowohl mit Lob als auch sehr sehr viel Kritik. Auf der offiziellen "Tatort"-Facebook-Seite fanden sich bereits zum Ende des Krimis im Ersten um 21.45 Uhr gut 3000 Kommentare, bis Montagvormittag mehr als 5600. Um Schulnoten wurde gebeten: Die Facebook-Nutzer, die bis Montagmorgen abgestimtm haben, fanden in mehrheitlich gut bis sehr gut (30 bzw. 23 %), nur jeweils rund 10 Prozent vergeben die Schulnoten 5 und 6.
Die Twitter-Nutzer waren ebenfalls sehr aktiv. Mit dem Hashtag #tatort gibt es bislang circa 12.000 Tweets. Zum Beispiel zur Szene, in der Kommissar Borowski (Milberg) den bewaffneten Ex-Soldaten am Steuer ausschalten will, indem er ihm Kekskrümel in die Augen wirft, und dass in Sachsen-Anhalt im Wald die Wölfe knurren: "Wölfe und die letzten Kekskrümel für den Weg nach Hause! Brüder Grimm Special."
Übelkeit vortäuschen und Kekse schmeißen. Polizeiakademie ist eine ganz harte Schule. #Tatort
— Terka(@Tess_Stardust) 13. November 2016Nicht auszudenken, was Borowski alles mit Salzstangen oder Lakritzschneckenangestellt hätte. #Tatort
— sitzkartoffel(@kartoffelsitz) 13. November 2016was haben wir aus dem #tatort gelernt? - ohne waffelschein keine krümel.
— Anni Wars(@anniwars) 13. November 2016Der #Tatort räumt heute mit Klischees auf:
Taxifahrer sind nicht alles studierte Soziologen...
"In den letzten fünf Minuten wurden sämtliche Horrorfilm-Klischees bedient. Gefällt mir!", lautete eine andere Einschätzung. "Mein Gott was eine Grütze. Wieder mal 90 Minuten meines Lebens verschenkt", beklagt dagegen ein Zuschauer auf Facebook. "Was für ein schlechter Tatort, und das zum 1000.", meckert der nächste.
Weil Borowski die Kollegin aus Hannover immer mal wieder kurz alleine ließ, gab es den Vorschlag: "Trinkspiel: Jedes Mal, wenn Borowski mysteriös verschwindet - einen Bommerlunder."
Gelobt wurde ebenfalls: "Ein spannender Tatort mit zwei Kommissaren in einer Ausnahmesituation, die fern von jeder Ausbildung ins kleinste Detail überlegen müssen, den Täter zu überlisten. Borowski ist besonders hervorzuheben, echt klasse!"
Den heutigen #tatort fand ich sehr gelungen und durchgängig spannend. Eine würdige Ausgabe für die Nr. 1000.
— Markus (@MarkusamLimit) 13. November 2016
Ein Facebook-Kommentar lautet kurz und knapp: "Einfach nur geil."
Mancher Zuschauer wünschte sich etwas mehr Komik.
Ich hätte gern Professor Boernein diesem Taxi. #tatort
— Lisa (@galantgeloest) 13. November 2016"Ich bete dafür, das Til Schweiger nicht zusteigt", ein anderer. Wie der das Problem gelöst hätte, scheint klar zu sein: "Till Schweiger hätte übrigens schon vor 50 Minuten alles explodieren lassen." Vergleiche mit anderen Ermittlern gab es viele - einer dachte gleich an Götz George als "Schimmi" aus Duisburg.
Mit Schimanski im Taxi wäre der #Tatort bereits am Breitscheider Kreuz zu Ende gewesen.
— Der Sitzung (@anger_mouth) 13. November 2016
(sh/mit dpa)