Lobbying:
10.000 Europäer sollen Facebooks Metaversum bauen
Die Beziehungen zwischen der EU und Facebook waren bislang eher frostig. Jetzt geht das Social Network in die Charme-Offensive und will für seine neue VR-Plattform Metaversum 10.000 Arbeitsplätze in der EU schaffen.
10.000 neue hochqualifizierte Arbeitsplätze will das Social Network Facebook in den kommenden fünf Jahren innerhalb der Europäischen Union schaffen. Diese sollen die neue virtuelle Welt "Metaversum" aufbauen, von der Facebook-Chef Mark Zuckerberg träumt. Ziel sei es, zusammen mit Partnern vernetzte, mithilfe von Technologien wie virtueller und erweiterter Realität vernetzte, virtuelle Erfahrungen zu entwickeln.
"Diese Investition ist ein Vertrauensbeweis in die Stärke der europäischen Tech-Industrie und das Potenzial europäischer Tech-Talente", schreibt Facebook-Topmanager Nick Clegg in einem Blog-Beitrag. Kritiker sehen es eher als Versuch, bei der EU Süßholz zu raspeln und so die Gefahr einer drohenden Regulierung und Machtbegrenzung zu verringern.
Entsprechend liest sich Cleggs Konzept von Metaversum fast wie ein Anti-Facebook. Kein individuelles Unternehmen werde Metaversum besitzen und betreiben, schreibt der Topmanager. Und Europa werde es von Anfang an mitgestalten. Insgesamt sieht Clegg im Metaversum das Potenzial, den Zugang zu völlig neuen kreativen und wirtschaftlichen Möglichkeiten zu eröffnen.
Das Gutwettermachen hat Facebook auf jeden Fall nötig. Zuletzt stand der Konzern international massiv unter Druck. Schuld waren stundenlange Totalausfälle von Diensten wie WhatsApp und Instagram. Zudem enthüllte eine ehemalige Facebook-Managerin und Whistleblowerin, dass Facebook zwar wisse, die psychische Gesundheit von Teenagern zu gefährden, aber nichts dagegen unternehme.