
Uefa Champions League:
10 Design-Fakten über den Pokal der Pokale
Der von Jürg Stadelmann entworfene Champions-League-Pokal ist eine Ikone des internationalen Fußballs. Bei der Gestaltung und bei dessen Verwertung zeigte sich die mächtige Uefa von Anfang an äußerst pragmatisch. Designwissen über eine der begehrtesten Trophäen Europas.
Der Champions-League-Pokal ist eine Ikone des internationalen Fußballs. Bei der Gestaltung und bei dessen Verwertung zeigte sich die mächtige Uefa von Anfang an äußerst pragmatisch. Zehn Design-Fakten über eine der begehrtesten Trophäen Europas:
Designer: Der Pokal wurde 1967 vom damals 25-jährigen Berner Goldschmied Jürg Stadelmann entworfen.
Erste Idee: Stadelmann wollte eigentlich eine andere, komplexere Form. Er dachte an eine Schale, getragen vom Modell eines Fußballers beim Fallrückzieher.
Konzept: Die Uefa - damals noch in Bern ansässig - verlangte aber nach einer praktischeren Lösung: Der Pokal sollte möglichst einfach hochzustemmen sein und mit bis zu vier Flaschen Champagner gefüllt werden können.
Aufwand: Stadelmann arbeitete über 300 Stunden an dem Pokal. Allerdings musste er sich beeilen, weil er einen USA-Urlaub mit seiner Frau gebucht hatte.
Maße und Gewicht: Das fertige Stück war 68 cm hoch und 7,5 Kilo schwer.
Kosten: Für den innen vergoldeten Silber-Pokal zahlte die Uefa damals 50.000 Franken. Stadelmanns Tochter schätzte den aktuellen Verkaufswert 2012 auf 80.000 Franken; das wären rund 65.000 Euro.
Rechte: Mit der Lieferung an die Uefa trat Stadelmann auch seine Urheberrechte am Pokal ab. Selbst für Nachbildungen in Mini-Maßstab braucht die Firma Bijoux Stadelmann eine Genehmigung des Fußballverbandes.
Menge: Der Ur-Pokal ist schon lange nicht mehr im Einsatz. Weil besonders erfolgreiche Clubs die Trophäe behalten durften, lieferte Stadelmann insgesamt vier Einzelstücke.
Lieferanten: Das letzte ging 2005 dauerhaft an den FC Liverpool. Danach ließ die Uefa ein fünftes Exemplar herstellen - aber nicht mehr von Stadelmann. Offenbar war die Produktion im Hochlohnland Schweiz für die Uefa zu teuer.
Inszenierung: Das aktuelle und mutmaßliche Lowcost-Exemplar wird seit einigen Jahren in so genannten Trophy Tours auch außerhalb der Endspiele öffentlich gezeigt. Sponsor dieser Pokal-Tourneen ist die italienische Hypovereinsbank-Mutter Unicredit. Hier ein Video aus dem Jahr 2012: