
Öko-Image: Jaenicke überholt Merkel
Wenn es um Umweltthemen geht, sieht es nicht gut aus für die deutschen Spitzenpolitiker: Angela Merkel muss sich dem Schauspieler Hannes Jaenicke, dem Moderator Günther Jauch und dem Musiker Thomas D. deutlich geschlagen geben.
Wenn Sie in der Werbung auf ein Umweltschutzthema setzen, dann suchen Sie sich als Testimonial besser keinen Politiker aus: Nicht einmal die sogenannte Klimakanzlerin Angela Merkel, auch nicht ihr Umweltminister Norbert Röttgen oder sein Vorgänger Sigmar Gabriel gelten hier als glaubwürdig.
Der Ökostromanbieter Lichtblick hat 1000 Bürger befragt, wer als "Vorzeige-Promi" in Umwelt- und Klimaschutzfragen gilt. 28 Prozent sagen Hannes Jaenicke. Der Schauspieler setzt sich medienwirksam für den Schutz von Orang-Utans auf Borneo, Eisbären und Haien ein und hat 2010 das Buch "Wut allein reicht nicht. Wie wir die Erde vor uns schützen können" veröffentlicht.
Auf Platz zwei folgt Moderator Günther Jauch (24 Prozent), dessen durchaus Einsatz für das Regenwald-Schutzprojekt von WWF und Krombacher wohl gut angenommen wurde. Platz drei belegt Thomas D. von den Fantastischen Vier (15 Prozent); er hat sein Wohnhaus umweltfreundlich umgerüstet.
Beste Politikerin ist, gleichauf mit Sängerin Nena auf Platz vier, Renate Künast von den Grünen mit immerhin 11 Prozent - seit den Landtagswahlen in Baden-Württemberg aber kein Traumergebnis mehr für die Umweltpartei.
Die Schlusslichter: Abgeschlagen CSU-Chef Horst Seehofer; trotz seines Engagements gegen Atomkraft (seit dem Unglück in Fukushima) ist er nur für zwei Prozent der Befragten ein Vorzeige-Promi in Sachen Umweltschutz. Vorletzter ist der Konkurrent von der SPD, Sigmar Gabriel (vier Prozent), den ehemaligen Umweltminister der großen Koalition überholt sogar die Kanzlerin Angela Merkel, CDU (trotz Moratoriums nur sechs Prozent). Der amtierende Umweltminister Norbert Röttgen, CDU, kommt auf sieben Prozent.
Im April 2011 befragte Toluna im Auftrag von Lichtblick 1.000 Deutsche in einer Online-Befragung.