
Öffentliche Blattkritik bei "Bild"
Die "Bild"-Zeitung stellt als erste deutsche Tageszeitung ihre Blattkritik ins Netz. Den Anfang macht eine Konferenz SPD-Hoffnung Frank-Walter Steinmeier.
Die "Bild"-Zeitung stellt als erste deutsche Tageszeitung ihre Blattkritik ins Netz. Dafür wird die interne Redaktionskonferenz, zu der ein Gast aus Politik, Wirtschaft, Sport oder Kultur geladen ist, per Video aufgenommen und dann auf bild.de präsentiert.
In einer solchen eigentlich internen Konferenz wird die Ausgabe des Vortages analysiert und einer kritischen Betrachtung unterzogen. Dafür gibt es eine Checkliste. Neben dem besten Thema des Tages wird auch der größte Flop genannt werden. Außerdem geht es darum, auf unglaubwürdige oder aufgebauschte Berichte hinzuweisen oder den Artikel mit dem größten Nutzwert zu nennen.
"Die öffentliche Blattkritik wird uns näher an unsere Leser bringen, selbstkritisch und transparent. Wie auch mit dem Bild-Leserbeirat zeigen wir damit, dass wir uns selbst nicht schonen, wenn es darum geht, noch besser zu werden", begründet Chefredakteur Kai Diekmann den Schritt an die Öffentlichkeit.
Erster prominenter Blattkritiker wird übrigens Bundesaußenminister und SPD-Kanzlerkandidat Frank-Walter Steinmeier sein, dessen Anmerkungen am 22. September über Bild.de online gehen sollen.