
Social-Media-Analyse:
Ärmelsponsoring: Zweitligisten mit Social-Media-Vorsprung
Web-Netz hat die Social-Media-Auftritte der Ärmelsponsoren der Bundesligisten analysiert. Ergebnis: Es gibt noch viel Luft nach oben. Und die Sponsoren der 1. Bundesliga können von den Zweitligisten lernen.

Foto: Astra / Screenshot Instagram
Die Hauptsponsoren der Bundesliga-Vereine stehen im Scheinwerferlicht, sobald die Trikots der Spieler ins Bild kommen. Prominent prangt ihr Logo auf der Sportlerbrust und wird so zum Blickfang in allen Medien. Weniger sichtbar sind die Logos der Ärmelsponsoren, die sich mit der äußeren linken Schulterfläche des Trikots begnügen müssen. Was machen sie aus dieser Randlage in den sozialen Medien? Wie präsentieren sich dort die Ärmelsponsoren der Fußball-Bundesligisten? Wer schafft es, sich ins Rampenlicht zu rücken und so das Sponsoring zu aktivieren? Und welche Reichweite generieren sie?
Diesen Fragen geht die Sport-Unit der Online-Agentur Web-Netz in der Analyse "Fußball-Bundesliga: Neue Saison, neue Trikots – neue Chancen für Ärmelsponsoring in den neuen Medien?" nach. Die Analyse zeigt, dass das Potenzial der Online-Kanäle von vielen Ärmelsponsoren in der 1. Bundesliga noch nicht ausreichend genutzt wird. Die drei Best-Cases über eine erfolgreiche Aktivierung des Sponsorings stammen deshalb aus der 2. Bundesliga.
Positivbeispiel-Nr. 1: Wie man sich als Ärmelsponsor auf Facebook wirkungsvoll in Szene setzt, zeigen die DEVK Versicherungen. Der Partner des 1. FC Köln ließ die Facebook-Fans das Ergebnis des ersten Heimspiels tippen. Zu gewinnen gab es Tickets für die Zweitliga-Partie gegen Erzgebirge Aue. Die DEVK erzielten mit dem Posting mehr als 200.000 Aufrufe.
Popp nutzt Steilvorlage nicht
Ebenfalls überzeugen kann der Ärmelsponsor des Zweitligisten St. Pauli. Die Biermarke Astra erntete mit dem witzigen Spruch "Wir stehen - an eurer Seite - drauf" viel Interaktion.
Auch der Zweitliga-Neuling Hamburger SV setzte mit einem Instagram-Posting seinen Ärmelpartner Popp prominent in Szene. Gut sichtbar ziert das Logo des Nahrungsmittelherstellers den Arm des jubelnden HSV-Spielers.
Das Bild, aufgenommen beim 3:0-Heimsieg gegen Arminia Bielefeld, erhielt nach 9 Stunden bereits 19.000 Likes. Die Autoren der Studie kritisieren allerdings, dass Popp die visuelle Steilvorlage nicht für ein eigenes Posting nutzte.
Liga 1 hinkt hinterher
"Erstklassige Fallbeispiele aus der 2. Liga unterstreichen, wie das Potenzial an Sponsoringaktivierung in der 1. Liga danach schreit, genutzt zu werden", schreibt Autor Friedhelm Mienert. Demnach ist Instagram die Plattform mit dem größten Wachstumspotenzial für Ärmelsponsoring unter Erstligisten.
Die Picture-Power dort lassen sogar neun Bundesliga-Ärmelsponsoren gänzlich ungenutzt durch den Verzicht auf einen eigenen Account. Gleiches gilt laut Studie für YouTube, welches kaum als Kanal für Sponsoringaktivierung bespielt wird.
Schalke-Sponsor AllyouneedFresh nutzt seine sozialen Kanäle.
Auch bei Twitter Luft nach oben
Der Ärmelsponsor von Bayern München Qatar Airways hat stattliche 1,3 Mio. Twitter-Follower. Auf dem Kurznachrichtendiest würdigt die Fluggesellschaft ihren Partner jedoch keines Tweets, während die Asian Games und andere Sportthemen abgefeiert werden. Besser zwitschern die Deutschland-Accounts von Hyundai (Hertha BSC), Opel (Dortmund) und UPS (VfL Wolfsburg).
Trotzdem fristen die meisten Ärmelsponsoren der Bundesligisten auf Twitter ein tristes Dasein. Auch hier ist also noch Luft nach oben.