"taz" freut sich über E-Paper-Vorsprung
"taz verkauft sechsmal so viele e-Paper-Abos wie die Welt.“ Der "taz"-Blog jubelt, nachdem seit wenigen Tagen erste E-Paper-Zahlen vorliegen.
Die "taz“ feiert sich in ihrem Blog selbst. Die alternativen Schreiber der Berliner Tageszeitung freuen sich über den großen Abstand, den ihr E-Paper-Abo zu jenen anderer renommierter Tageszeitungen hat – allerdings auf niedrigem Niveau. „Die Welt hatte (gemeinsam mit der Welt kompakt) im vierten Quartal 2010 lediglich 383 Abonnenten, die BILD-Zeitung kam auf 785 Abonnenten. Die taz hatte dagegen im gleichen Zeitraum 2.508 ePaper-Abos – also mehr als sechsmal so viele wie die Welt. Und unsere Abo-Zahlen steigen weiter an“, heißt es im "taz"-Blog.
Autor Sebastian Heiser spekuliert auch gleich über die Gründe, warum die „taz“ so viel beliebter sein könnte - „abgesehen natürlich von den besseren Inhalten“. So hebt er das frühere Erscheinen des „taz“-E-Papers hervor. „Bei uns gibt es jede Ausgabe in der Regel bereits zwischen 21 Uhr und 22 Uhr – die Welt gibt es erst ab 0.15 Uhr“, so der direkte Vergleich zur „Welt“. Der Preis von monatlich „nur zehn Euro“ wird als weiteres Argument angeführt. Springers „Welt“ als E-Paper koste dagegen 29,99 Euro im Monat.
Und: „Die taz setzt auf Format-Vielfalt.“ Will heißen: Dank des Erscheinens des E-Papers als Mobi, als ePub, als PDF, als HTML sowie in der reinen Textversion als TXT sei die „taz“ auf iPhone und iPad „problemlos“ zu lesen. Bei Springer müsse man dagegen das verlagseigene Programm "iKiosk” installieren, um die „Welt“ auf dem iPad zu lesen, moniert Heiser. Der Autor kann sich einen weiteren Seitenhieb auf Springer nicht verkneifen; Vorstandschef Mathias Döpfner habe sich sehr euphorisch über das iPad geäußert und sowohl "Bild" als auch "Welt" zum Start des Apple-Tablets als E-Paper vorbereitet.
Zur Info: "taz“-Redakteur Sebastian Heiser ist 2010 vom Medium Magazin unter die Journalisten des Jahres gewählt worden. Er hat den Preis in der Kategorie “Newcomer” bekommen – für seine Arbeit auf dem neu geschaffen Posten eines Investigativ-Redakteurs.