ZDF:
"Wetten, dass ...?"-Endspurt im Quotental. Rettet Kerner den Samstag?
Der Abwärtstrend geht weiter: Seine drittletzte Sendung von "Wetten, dass ...?" moderierte Markus Lanz wieder im Quotentief. Nur 5,48 Millionen Menschen schauten zu.
Der Abwärtstrend geht weiter: Seine drittletzte Sendung von "Wetten, dass ...?" moderierte Markus Lanz wieder im Quotentief. Nur 5,48 Millionen Menschen schauten zu. Die Samstagabend-Show des ZDF am 4. Oktober erzielte damit einen Marktanteil von immerhin 19,8 Prozent. Aber die bis dahin schlechteste Quote hatte Lanz am 22. Februar 2014 mit 5,85 Millionen Zuschauern erlebt. In der April-Ausgabe, als der
45-Jährige das Aus der Sendung zum Jahresende verkündete, war der Zuspruch wieder auf 6,84 Millionen gestiegen.
Unterdessen keimen wieder Spekulationen auf, wer das neue ZDF-Gesicht am Samstagabend werden könnte. Nach Informationen der "Bild am Sonntag" sei eine auf Johannes B. Kerner zugeschnittene Show als mögliches Nachfolgeformat vorgesehen. Der 49-Jährige selbst soll an der Konzeption beteiligt werden und maßgeblich redaktionellen Einfluss nehmen dürfen. Weitere Formate mit und für ihn seien zumindest in Planung.
Eine ZDF-Sprecherin sagte der Nachrichtenagentur dpa, dass der Sender bereits alle Kerner-Termine mitgeteilt habe, darunter "Quiz-Champion", die Udo-Jürgens-Gala "Mitten im Leben" und "Ein Herz für Kinder". "Alles andere sind Spekulationen, die wir nicht kommentieren", sagte sie. "Das Show-Programm für 2015 werden wir zur gegebenen Zeit kommunizieren."
Die 33 Jahre alte Show "Wetten, dass...?" wird unter anderem deswegen eingestellt, weil die Einschaltquoten mit Lanz als Nachfolger von Thomas Gottschalk stark zurückgegangen waren. Gottschalk hatte bei seinem Abschied 2011 mehr als 14 Millionen Zuschauer, Lanz bei seinem Einstieg 2012 noch über 13 Millionen. Dennoch halten sich bis heute Gerüchte, dass es unter Umständen doch noch weitergehen könnte. Dabei fällt auch immer wieder der Name Gottschalk. Erdacht und anfangs moderiert hatte die Familiensendung 1981 Show-Profi Frank Elstner.
Unter den Gästen am Samstag in Erfurt waren die 68-jährige US-Schauspielerin Diane Keaton, der Komiker Ralf Schmitz, die Fußball-Weltmeister Benedikt Höwedes (2014) und Horst Eckel (1954). Im Rahmenprogramm stellte die Band Tokio Hotel ihr neues Album "Kings of Suburbia" vor. Wettsieger wurde ein Quartett junger Männer, das aus Plastikflaschen ein Surfbrett zusammenbaute und es im Echtbetrieb 10 Sekunden testete. Weil er die Stadtwette verlor (100 Surfer mit Ausrüstung kamen zusammen), muss Lanz als Strafe bei seiner vorletzten Sendung in Graz am 8. November in landestypischer Tracht auftreten. Am 13. Dezember steigt das Finale in Nürnberg.
Was passiert dann mit Lanz? Die "Bild am Sonntag" will erfahren haben, dass sein Talk eventuell viermal statt wie bisher dreimal die Woche zu sehen sein wird. Das ZDF kommentierte dies nicht.
Den Samstagabend-Thron holte Lanz aber dennoch, gefolgt von der RTL-Show "Das Supertalent" mit Jurychef Dieter Bohlen. 4,86 Millionen Menschen (17,3 Prozent) interessierten sich dafür. Allerdings: Beim jüngeren Publikum zwischen 14 und 49 Jahren schnitt die RTL-Show mit 25,4 Prozent Marktanteil deutlich besser ab als "Wetten, dass ...?" mit 14,5 Prozent.
Gut schlug sich gegen die Shows der ARD-Abenteuerfilm "Die Legende der Maske" mit Claudia Michelsen, der auf 4,02 Millionen Zuschauer
(13,8 Prozent) kam. Die anderen Konkurrenten lagen weit dahinter: Auf den Sat.1-Sciencefiction "Star Trek" entfielen 1,43 Millionen
Zuschauer (5,1 Prozent), auf die vier Stunden Lange Vox-Dokumentation "Broiler oder Burger - Deutscher Alltag vor der Wende" 1,19 Millionen
(4,9 Prozent) und auf das ProSieben-Drama "Der seltsame Fall des Benjamin Button" 1,12 Millionen (4,2 Prozent).
In der bisherigen Jahresbilanz liegt das ZDF mit 13,5 Prozent auf dem ersten Platz. Die ARD folgt mit 12,8 Prozent auf Rang zwei vor dem
privaten Marktführer RTL mit 10,2 Prozent. Sat.1 kommt auf 8,1 Prozent, ProSieben auf 5,5 Prozent, Vox auf 5,2 Prozent, RTL II und
Kabel eins jeweils auf 3,8 Prozent und Super RTL auf 1,7 Prozent.