
Tourismus-Kampagne:
"Very nice": Kasachstan wählt Borat-Spruch als Slogan
Den ersten Borat hat Kasachstan im Land als Film verboten. Zum Sequel macht Kasachstan jetzt den berühmten Borat-Spruch zum Slogan seiner Tourismuskampagne. Bereits der erste Film löste einen Reiseboom aus.

Foto: Youtube/ Kazakhstan Travel
Kasachstan und Schauspieler Sacha Baron Cohens hatten das, was man einen schlechten Start nennt. Denn die fiktive Figur Borat Sagdiyev, gespielt von Cohen, ist die Karikatur eines Bürgers des zentralasiatischen Landes. Arm, rassistisch, antisemitisch und misogyn, so parodierte der erste Borat-Film von 2006 die dort lebenden Menschen. Woraufhin die kasachische Regierung den Satire-Streifen verbat.
Nun, 14 Jahre später, und pünktlich zum Start der Fortsetzung, macht sich Kasachstan das Marketing-Potenzial von Cohens Figur zunutze. "Very nice!" - der Lieblingsspruch von Borat - ist nämlich der offizielle Claim der Tourismuskampagne des Landes.
In allen vier Werbeclips kommt Touristen ein anerkennendes "very nice!" über die Lippen:
Der Sinnenswandel gegenüber dem Film vollzog sich allerdings schon 2012. Damals bedankte sich der damalige Außenminister bei Borat-Erfinder Cohen, weil dieser einen Tourismus-Boom ausgelöst hatte. Daran will das Land nun offensichtlich anknüpfen.
"In Covid-Zeiten, in denen die Ausgaben für Tourismus auf Eis liegen, war es gut, das Land in den Medien erwähnt zu sehen", sagt Kairat Sadvakassov, der Vize-Chef der kasachischen Tourismusbehörde, der New York Times. "Nicht auf die schönste Art und Weise, aber es ist gut, wahrgenommen zu werden." Sadvakassov würde sogar gern mit Cohen zusammenarbeiten oder ihn in Kasachstan drehen lassen. Was für ein Happy End.